Orientalismus
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Iran und Saudi-Arabien
Die Kunst islamischer Toleranz
Die eskalierenden Rivalitäten und Animositäten zwischen Iran und Saudi-Arabien haben nichts mit dem Schisma zwischen Sunniten und Schiiten zu tun, meint Hamid Dabashi, Professor für Iranistik und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Columbia University in New York.
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Sadiq al-Azm zum Friedenspreis für Adonis
Orientalismus der übelsten Sorte
Der Dichter Adonis ist einer der bekanntesten Intellektuellen Syriens. Nun soll er in Osnabrück als Mann des Friedens ausgezeichnet werden: Was für ein dramatisches Missverständnis! Von Sadiq al-Azm
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Goethes Märchenbegeisterung für "Tausend und eine Nacht"
Mephistopheles spricht, Scheherazade taktiert
Die Faust-Kritik schenkt dem Anteil des Orientalischen, insbesondere der Märchen aus "Tausend und eine Nacht" bis heute nur wenig Beachtung. Verkannt wird Goethes Begeisterung für die berühmte Märchenerzählerin Scheherazade, seine Aneignung ihrer Narrativtechniken und Motive. Von Melanie Christina Mohr
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Taha Husain und die Demokratisierung der Bildung in Ägypten
Das Meer des Wissens
Der ägyptische Autor Taha Husain hat bereits Ende der dreißiger Jahre gewusst, dass die Zukunft Ägyptens von der Reform seines Bildungssystems abhängt. Seine Schrift "Die Zukunft der Bildung in Ägypten" ist ein Plädoyer für ein aufgeklärtes, demokratisches und mediterranes Ägypten. Von Andreas Pflitsch
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Das Kopftuch im kolonialen Zeitalter
Entschleiert euch!
Bereits vor über hundert Jahren wurde argumentiert, das Kopftuch stehe für männliche Unterdrückung, was unvereinbar mit der westlichen Zivilisation und Werteordnung sei. In Frankreichs Kolonien ließ man daher auf Worte Taten folgen und zwang Musliminnen dazu, die Verschleierung abzulegen. Historische Einblicke von Susanne Kaiser
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Die islamische Welt in der Globalgeschichte
Ein Spiel mit der Relativität von Sichtweisen
In einer großangelegten Geschichte der Welt erlebt der historiographische Boom der Globalgeschichte einen Höhepunkt. Das Projekt unternimmt den Versuch, den Eurozentrismus der klassischen Geschichtsschreibung zu überwinden. Von Andreas Pflitsch
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Deutsche Übersetzung klassischer islamischer Literatur
Vom Morgenland des Gefühls zur Verzerrung des Islams
Warum erscheint den Deutschen die klassische orientalische Poesie noch immer so blumig? Es liegt an den Übersetzungen ins Deutsche. Diese orientieren sich nämlich immer noch am 18. Jahrhundert, als die Mär aufkam, bei den islamischen Dichtern handele es sich um empfindsame Gefühlsgenies und Romantiker. Von Stefan Weidner
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Das politische Erbe Edward Saids
Sozialbewusstsein über Nationalbewusstsein
Als Edward Said starb, war er als einflussreicher Theoretiker weithin anerkannt und hinterließ ein beeindruckendes Werk, das bis heute nachwirkt. Weshalb es notwendig ist, Edward Saids Gedankenwelt in Erinnerung zu rufen, schildert Adania Shibli.
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Thomas Bauer: ''Die Kultur der Ambiguität''
Eine andere Geschichte des Islams
Toleranz für verschiedene Wege: In seinem neuen Buch beschreibt der Islamwissenschaftler Thomas Bauer die Spielräume muslimischer Kultur und räumt mit Zerrbildern eines alle Lebensbereiche dominierenden, dogmatischen Islams auf. Von Katajun Amirpur
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Edward W. Said: ''Musik ohne Grenzen''
Wie Said Musik hörte
Überheblich, einseitig, laut: Saids Buch "Musik ohne Grenzen" versammelt die Musikkritiken des großen arabischen Intellektuellen. Eine Rezension von Jens Rosteck
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Der arabische Roman
Weltliteratur – von der anderen Seite her betrachtet
Seit Goethe 1827 den Begriff "Weltliteratur" verwendete, hat sich gerade im deutschen Sprachraum das Spektrum übersetzter Literatur aus anderen Kulturen enorm geweitet. Doch gilt die westliche Literatur nicht immer noch implizit als Maß aller Dinge? Und übersehen wir andere literarische Werte aus schierer Unkenntnis? Von Fakhri Saleh
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Der Mythos des Lawrence von Arabien
Ein Held, der keiner (mehr) sein wollte
Seiner Gestalt eignet noch rückblickend etwas Übermenschliches. Wie kaum ein anderer verkörpert Lawrence aber auch die Verwandlung vom Helden zum Anti-Helden, wie er die Literatur des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Ein Essay von Stefan Weidner