"Studienjahr Jerusalem" wird 50 - "Immer noch Avantgarde"

Das "Theologische Studienjahr Jerusalem" beginnt im August seinen 50. Ausbildungsgang mit 21 Studierenden.

In der Osterwoche 2024 soll das Jubiläumsjahr mit einer großen Festwoche mit prominenter Beteiligung zu Ende gehen, sagte Abt Nikodemus Schnabel von der Dormitio-Abtei, an die das Studienjahr angebunden ist.

Dekanin des ökumenischen Studienjahres ist seit 2019 die aus Darmstadt stammende Professorin Johanna Erzberger. Die Alttestamentlerin ist Inhaberin des Laurentius-Klein-Lehrstuhls, benannt nach dem früheren Dormitio-Abt, der das Jerusalemer Studienjahr ins Leben gerufen hatte.



Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierte und von der Deutschen Bischofskonferenz bezuschusste "Theologische Studienjahr Jerusalem" können seit 1973 jährlich 20 bis 25 deutschsprachige Theologiestudierende absolvieren. Schwerpunkte sind Archäologie, Bibelwissenschaften, Ökumene, Ostkirchen, Judentum und Islam.



"Wir sind, obgleich schon ein halbes Jahrhundert alt, immer noch Avantgarde", hob Schnabel hervor. "Wir sind das einzige Programm im deutschen Sprachraum, das konsequent ökumenisch ist und die ökumenische Lerngemeinschaft hin zu einer interreligiösen Lerngemeinschaft öffnet, durch die muslimisch-christlichen Werkwochen und durch Studientage mit jüdischen Studierende", so der Abt.



"Wir verbinden geistige mit geistlicher Exzellenz, sprich, wir sind ein Ort, wo wir Wissenschaft auf höchstem Niveau betreiben, dies aber eingebettet in einem benediktinischen Umfeld, in dem man nicht nur intellektuell-wissenschaftlich, sondern auch geistig-spirituell wachsen kann", ergänzte Schnabel. Bereits für 1. Oktober ist ein Fernseh-Freiluftgottesdienst aus Jerusalem geplant, den Abt Nikodemus unter maßgeblicher Mitwirkung der Studierenden feiern will. (KNA)

 

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