Islamunterricht für Pakistans Nicht-Muslime nicht mehr Pflicht
Islamabad. Die Regierung im islamisch geprägten Pakistan hat für nichtmuslimische Schüler das verpflichtende Islam-Studium aufgehoben. Die pakistanische Bischofskonferenz begrüßt die Entwicklung und dankte der Regierung, dass sie katholische Bischöfe in die Entwicklung des Lehrplans einbeziehe.
Allerdings stelle die Überprüfung und Umsetzung eine weitere Herausforderung dar, sagte der Direktor der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz, Naeem Yousaf Gill, dem asiatischen Pressedienst Ucanews . "Richtlinien für Minderheiten scheitern in unserem Land oft."
Der neue Lehrplan für den Religionsunterricht der Klassen eins bis zwölf betrifft Schüler der Minderheitsreligionen Christentum, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus sowie Zoroastrismus und soll zum kommenden Schuljahr eingeführt werden.
Pakistan hat einen der niedrigsten Bildungsetats in Südasien. Im Haushaltsjahr 2022/23 standen laut Ucanews nur 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung zur Verfügung. Laut Daten der Weltbildungsorganisation Unesco verteilen sich die rund 500 Millionen aller vom Analphabetismus betroffenen Menschen auf nur zehn Länder. Indien führt die Liste mit 256 Millionen Analphabeten an, gefolgt von Pakistan mit 52,2 Millionen und Bangladesch mit 43,8 Millionen. (KNA)
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