Nahost-Krieg: Internationale Medien fordern Schutz von Journalisten in Gaza

A relative mourns Palestinian journalist Akram Al-Shafi’i, killed in the Israeli bombardment of the Gaza Strip, in a morgue of the European Gaza Hospital in Rafah
Mindestens 94 Journalisten seit Kriegsbeginn getötet: "Journalisten sind Zivilisten, und die israelischen Behörden müssen sie gemäß dem Völkerrecht als Nichtkombattanten schützen", fordern die Unterzeichner des offenen Briefes. (Foto: AP Photo/Hatem Ali, File)

Frankfurt a.M./New York. In einem offenen Brief haben führende Vertreter von mehr als 30 Medienhäusern aus verschiedenen Ländern Sicherheit und Schutz für palästinensische Journalisten in Gaza gefordert. 

Israelische Behörden müssten Journalisten gemäß dem Völkerrecht beschützen, heißt es in dem Brief, den das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) initiiert hat. Wer gegen diesen Schutz verstoße, müsse verantwortlich gemacht werden. Mindestens 94 Journalisten seien im Krieg in Gaza bisher getötet worden. 89 von ihnen seien Palästinenser gewesen, die das israelische Militär getötet habe, teilte das CPJ am Donnerstag (Ortszeit) in New York mit.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören «Spiegel»-Chefredakteur Dirk Kurbjuweit und Wolfgang Krach, Chefredakteur der «Süddeutschen Zeitung». Ebenfalls unterzeichnet haben Vertreter derNachrichtenagenturen Agence France-Presse, Associated Press und Reuters sowie der «New York Times», BBC News und der «Financial Times».

«Angriffe auf Journalisten sind auch Angriffe auf die Wahrheit», heißt es in dem Brief. Die Unterzeichner betonten, dass sich die internationale Gemeinschaft und Presse für Informationen über die Situation in Gaza auf Journalisten vor Ort verlasse. Diese Journalisten würden trotz hohen persönlichen Risikos arbeiten. «Sie machen trotz des Verlustes von Familie, Freunden und Kollegen», der Zerstörung von Wohn- und Bürogebäuden und Mangel an Nahrung weiter.

«Wir verpflichten uns, für die Sicherheit von Journalisten in Gaza einzutreten, die für den Schutz der Pressefreiheit überall fundamental ist», heißt es weiter. (epd)

 

Lesen Sie auch:

Trotz Evakuierungszonen: "Kein Ort ist sicher in Gaza"

Enthemmung in Nahost 

Das Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza

Der Nahost-Konflikt ist zurück auf der Weltbühne

"Keine Gräueltat rechtfertigt eine andere Gräueltat"

Israelische Umsiedelungspläne für Gaza: Palästinenser nach Ägypten?