Aufklärung
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Interview mit dem Islamwissenschaftler Stefan Weidner
Ein Armutszeugnis für das kritische Denken
Im Gespräch mit Rachid Boutayeb moniert Stefan Weidner, dass selbst die kritischsten Denker der westlichen Tradition praktisch nie über den westlichen Tellerrand hinaus gesehen hätten. Der Islam, indische Religionen sowie Philosophien außereuropäischer Kulturen seien so gut wie abwesend in diesem Denken.
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Der andalusische Philosoph Averroës
Der Großvater der Aufklärung war ein Muslim
Averroës war der letzte bedeutende und bekannteste muslimische Philosoph. Sein kritischer Geist löste in Europa eine Art intellektuelles Erdbeben aus, das die Theologen des 13. Jahrhunderts vor einige Herausforderungen stellte. Koert Debeuf stellt den streitbaren Philosophen vor.
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Aufklärung in der islamischen Welt
Und es gab sie doch!
Der Essayist und langjährige Korrespondent Christopher de Bellaigue stellt mit seinem neuen Sachbuch das 19. Jahrhundert in der islamischen Welt in ein neues Licht. Seine Grundthese ist, dass der islamische Nahe Osten eine echte Aufklärung durchgemacht hat. Von Arnold Hottinger
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Zum Tode des Philosophen und Essayisten Tzvetan Todorov
In jedem steckt ein Barbar
Tzvetan Todorov war kein typischer französischer Fernsehphilosoph, der dem Präsidenten tagespolitische Ideen einflüstert. "Die Bombardierung Libyens" hätte er bestimmt nicht gefordert, so wie es Bernard-Henri Lévy 2011 tat. Todorov war ein Mann der leisen Töne. Anfang des Jahres ist er gestorben. Stefan Buchen erklärt, warum er eine wichtige Stimme unserer Zeit war und bleiben wird.
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Islam und Aufklärung
Vorsicht vor dem Mythos
Wer in Europa fordert, der Islam müsse endlich eine Phase der Aufklärung durchlaufen, sollte zuerst einmal damit anfangen, unseren eigenen Aufklärungsbegriff kritisch zu reflektieren. Drei Überlegungen. Von Ulrich Rudolph
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Islam und Säkularismus in Aserbaidschan
Eine Nation im Widerspruch
Als erstes muslimisches Land, das Frauen 1919 das Wahlrecht einräumte, ist Aserbaidschan auf seine Tradition der Aufklärung zu Recht stolz. Und doch kommt es heute zunehmend zu Spannungen zwischen einer schrankenlosen Interpretation religiöser Toleranz und dem säkularen Erbe der Gründungsväter aus dem Kreise der Dichter und Denker. Von Nermin Kamal
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Laizität und Islam
Ausweg Säkularismus
Der bekannte saudische Soziologe und Al-Hayat-Kolumnist Khalid al-Dakhil analysiert in seinem Essay den Stellenwert von Säkularismus und Islam im historischen Kontext.
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Islam in der Vormoderne
Islamische Geschichte: Plädoyer für mehr Nüchternheit
In seinem Essay plädiert David Neuwirth für einen nüchternen Blick auf die islamische Geschichte, der ohne europäische Kategorien und ohne Europa als Vergleichsmaßstab auskommt.
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Kulturpolitik in Saudi-Arabien
Steht eine kulturelle Wende bevor?
Unter dem neuen König Salman scheint Saudi-Arabien sich kulturell dem Westen annähern zu wollen. Es wird freudig getwittert, gemailt und Theater gespielt – längst auch von Frauen. Aber wie weit geht die kulturelle Annäherung? Antworten von Joseph Croitoru
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Interview mit Rachid Boutayeb und Michael Roes
Transkultureller Dialog über Aufklärung
Die Autoren Rachid Boutayeb und Michael Roes demonstrieren, wie ein Dialog der Kulturen geführt werden kann, ohne den Anspruch auf Aufklärung aufzugeben. Dieses Gespräch ist unter dem Titel „Der eifersüchtige Gott“ im Alibri Verlag als Buch erschienen. Martin Bauer sprach mit den beiden Autoren über Herkunft, Fremdheit und ihr gemeinsames Interesse an Aufklärung.
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Strategien gegen fundamentalistische Ideologien
Dem aufgeklärten Islam eine neue Chance geben
1877 schrieb der große französische Schriftsteller Victor Hugo: "Man mag den Sturm von Armeen aufhalten, aber man hält nicht den Sturm von Ideen auf". Auch heute sollten wir die Macht der Ideen im Guten wie im Schlechten nicht unterschätzen – insbesondere nicht mit Blick auf den islamischen Radikalismus. Von Scott L. Montgomery und Daniel Chirot
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Buchtipp "Warum hasst ihr uns so?"
"Der Nahe Osten braucht eine sexuelle Revolution!"
Frauen in islamischen Ländern bleiben Menschen zweiter Klasse – solange es keine echte Revolution gibt, glaubt die streitbare ägyptische Journalistin Mona Eltahawy. Claudia Kramatschek stellt ihr jüngstes Buch vor.