Todesurteil gegen Deutsch-Iraner: Baerbock zeigt sich schockiert

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich schockiert über die Bestätigung des Todesurteils gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd durch die iranische Justiz gezeigt.

Nach der Einbestellung des iranischen Botschafters werde der deutsche Botschafter in Teheran nun bei den dortigen Behörden protestieren, sagte Baerbock am Donnerstag (27.4.2023) in Salzburg bei einem Treffen der fünf deutschsprachigen Außenminister. «Wir setzen uns als Bundesrepublik Deutschland in Berlin, aber auch in Teheran weiterhin mit allen Kräften für Herrn Sharmahd ein.» Sie forderte den Iran erneut auf, das «absolut inakzeptable» und willkürliche Urteil rückgängig zu machen. Der 68-Jährige habe zu keinem Zeitpunkt den Ansatz eines fairen Prozesses erhalten.

Der Oberste Gerichtshof im Iran hatte am Mittwoch das umstrittene Todesurteil gegen Sharmahd bestätigt. Damit steht einer Vollstreckung des Urteils formal nichts mehr im Weg. Ein Revolutionsgericht hatte den 68-Jährigen im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Familienangehörige und Menschenrechtler bezeichneten die Vorwürfe als haltlos und kritisierten das Verfahren als grob unfair. (dpa)

 

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