Sudan und Israel wollen Normalisierung ihrer Beziehungen vorantreiben

Khartum. Der Sudan und Israel haben sich darauf geeinigt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter zu normalisieren. Es sei vereinbart worden, "die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern voranzutreiben", teilte das sudanesische Außenministerium anlässlich des ersten offiziellen Besuchs des israelischen Außenministers Eli Cohen in Sudans Hauptstadt Khartum am Donnerstag mit. Das israelische Außenministerium erklärte, es handele sich bei Cohens Besuch um eine "historische politische Reise".



"Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir (...) vereinbart haben, ein Friedensabkommen zwischen dem Sudan und Israel zu unterzeichnen", sagte Cohen nach seiner Rückkehr von den Gesprächen in Kartum mit General Abdel Fattah al-Burhane, der nach dem Putsch im Oktober 2021 den Militärrat anführt, und dem von ihm ernannten Außenminister Ali al-Sidiq.

Nach sudanesischen Angaben vereinbarten beide Länder "Wege zum Aufbau fruchtbarer Beziehungen" sowie "Perspektiven der Zusammenarbeit" in Bereichen wie Sicherheit und Energie. Auch um Wege zu "Stabilität und Frieden zwischen Israel und den Palästinensern" sei es in dem Gespräch gegangen, hieß es in der sudanesischen Erklärung.



Im Januar 2021 war der Sudan dem von den USA vermittelten Abraham-Abkommen beigetreten, welches die Beziehungen Israels mit der arabischen Welt normalisieren soll, und das auch Bahrein, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate unterzeichnet haben. Cohen, damals Geheimdienstminister, leitete die erste offizielle israelische Delegation, die in den Sudan reiste.

Im Gegenzug hatten die USA den Sudan zuvor von ihrer Terrorliste gestrichen. Mit dem Beitritt zum Abraham-Abkommen brach der Sudan mit der Haltung des 2019 gestürzten Diktators Omar al-Baschir, der dem jüdischen Staat feindlich gegenüber und der palästinensischen Hamas-Bewegung nahe stand.

Der Name des Abkommens - "Abraham" - soll auf die gemeinsamen Traditionen des Islam, des Judentums und des Christentums verweisen. Die Unterzeichner versprechen sich für die Zukunft eine nützliche Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft, Energie und Forschung. (AFP)

 

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