Deutsche Muslime begrüßen neue EU-Koordinatorin

Berlin/Brüssel. Die neue EU-Koordinatorin zur Bekämfung von Muslimfeindlichkeit, Marion Lalisse, hat nach Einschätzung des Zentralrats der Muslime in Deutschland eine "Mammtaufgabe" vor sich. Es sei ein immer weiterer Anstieg von Muslimfeindlichkeit und "gleichsam eine immer stärkere Leugnung dieses Rassismus in rechten Kreisen in Europa" zu beobachten, erklärte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek am Donnerstag (2.2.2023) in Berlin. Die Wiederbesetzung der Koodinatorenstelle durch die EU-Kommission sei eine "richtungsweisende Entscheidung".

Die EU-Diplomatin Lalisse, zuvor unter anderem im Jemen, in Mauretanien und in Marokko tätig, war am Mittwoch zur Anti-Islamfeindlichkeit-Beauftragten ernannt worden, nachdem die Stelle über anderthalb Jahre vakant war. Zuvor saßen der Malteser David Friggieri und der Italiener Tommaso Chiamparino auf dem 2015 geschaffenen Posten, ohne wesentliche Außenwahrnehmung zu erreichen.

Die EU-Kommissarin für Gleichstellungsfragen, Helena Dalli, erklärte zur Berufung von Lalisse, die neue Koordinatorin solle Maßnahmen gegen den Hass sowie gegen "strukturelle und individuelle Diskriminierung von Muslimen" auf den Weg bringen. (KNA)

 

Mehr zum Thema: 

(Anti-)Rassismus: "Rassismus gedeiht da, wo er geleugnet wird"

Islamfeindlichkeit in Deutschland: Die Ängste der Muslime endlich ernst nehmen

Die AfD und die Kunst: Islamophobie und Rassismus im kulturell veredelten Schafspelz

Antimuslimischer Rassismus: Merkel und "die Gefahr der Selbstislamisierung

"Antisemitismus und Islamophobie in Europa: Der ewige Moslem 

Wissenschaftler und die deutsche Islamdebatte: Laute Islamkritiker, leise Islamversteher

Kommentar: Antimuslimischer Rassismus - Vorsicht Generalverdacht