Palästinensische Muslime sollen im Ramadan zuhause beten

Großmufti Scheich Mohammed Hussein palästinensische Muslime aufgerufen, im muslimischen Fastenmonat Ramadan zuhause zu beten. Die Wiedereröffnung der geschlossenen Moscheen in Jerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen sei an ein Ende der Corona-Krise gebunden, sagte Hussein laut örtlichen Medienberichten (Mittwochabend).

Üblicherweise wird im Ramadan das sogenannte Tarawih-Gebet an das Nachtgebet angeschlossen. Es handelt sich um ein freiwilliges Gebet, das vorzugsweise in Gemeinschaft gesprochen wird, jedoch auch zuhause, allein oder mit der Familie gebetet werden kann.

Palästinenser seien wegen der Pandemie auch nicht verpflichtet, nach dem Neumond Ausschau zu halten, der den Beginn des bevorstehenden Fastenmonats markiert, so der Großmufti laut den Berichten. Diese Aufgabe werde einer begrenzten Zahl muslimischer Geistlicher sowie der palästinensischen Astronomenvereinigung zugewiesen.

In der vergangenen Woche hatte bereits Saudi-Arabien ein Aussetzen der öffentlichen Ramadangebete angekündigt. Der Fastenmonat beginnt in diesem Monat voraussichtlich am 23. oder 24. April. Ausschlaggebend ist die Sichtung der Mondsichel am Abendhimmel - nach islamischem Mondkalender Zeichen des Monatsbeginns.

Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr. (KNA)