Nach Putsch in Burkina Faso: Militärjunta will drei Jahre regieren

Ouagadougou. Die seit einem Putsch an der Macht stehende Militärjunta im westafrikanischen Krisenstaat Burkina Faso will drei Jahre im Amt bleiben. In den kommenden Tagen werde ein ziviler Ministerpräsident ernannt werden, der eine Übergangsregierung aus bis zu 25 Ministern bilden solle, teilte die Junta am Dienstag mit.



Mitte Februar hatte der Anführer der Junta, Paul-Henri Sandaogo Damiba, das Präsidentenamt übernommen. Meuternde Soldaten hatten den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré zuvor am 24. Januar gestürzt.



Das Land mit 21 Millionen Einwohnern befindet sich vor allem wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren politischen Krise. In der Region agieren viele Milizen, die zum Teil dem sogenannten Islamischen Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida die Treue geschworen haben. Auch langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Land zu schaffen.



In der Region ist es in den vergangenen 18 Monaten mehrfach zu Regierungsumstürzen und Umsturzversuchen gekommen, einschließlich in Mali und Guinea Bissau. Auch in Mali, wo die Bundeswehr im Einsatz ist, verweigert sich eine Militärjunta demokratischen Wahlen. (dpa)