Libyens Einheitsregierung: Militärbasis aus Ausland attackiert

Die libysche Einheitsregierung hat einen Angriff einer "ausländischen Luftwaffe" auf eine strategisch wichtige Militärbasis im Westen des Landes angeprangert. Von welchem Staat der Angriff auf den von der Einheitsregierung zurückeroberten Luftwaffenstützpunkt Al-Watija geführt worden sein soll, konkretisierte die Einheitsregierung in Tripolis in ihrer Mitteilung vom Sonntag allerdings nicht.

Bei dem Angriff auf die Basis in der Vornacht habe es sich um den "elenden und verzweifelten Versuch" gehandelt, die Moral der Truppen von General Khalifa Haftar zu stärken, erklärte Vizeverteidigungsminister Salah Namrush. Er kündigte eine Antwort auf den Luftangriff "am richtigen Ort und zur richtigen Zeit" an.

Haftar bekämpft die von der UNO anerkannte Einheitsregierung und kontrolliert große Teile des Ostens und Südens des Landes. Er hat unter anderem Ägypten, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate hinter sich, während die Einheitsregierung militärisch von der Türkei und Qatar unterstützt wird.

Die Truppen der Einheitsregierung hatten die 140 Kilometer südwestlich von Tripolis gelegene Al-Watija-Basis im Mai von den Haftar-Truppen zurückerobert.

Medien des Haftar-Lagers berichteten nun, bei dem von "unbekannten Flugzeugen" geführten Angriff am Wochenende auf den Stützpunkt sei ein türkisches Luftabwehrsystem das Ziel gewesen. Unter auf der Basis stationierten türkischen Soldaten habe es Todesopfer gegeben. Ein türkischer Militärsprecher bestritt jedoch, dass Soldaten seines Landes getötet worden seien. Er bestätigte lediglich Sachschäden.

Die Truppen der Einheitsregierung führen derzeit mit türkischer Unterstützung eine Offensive auf die strategisch wichtige Hafenstadt Sirte, die von Haftar kontrolliert wird. Wegen des Vormarschs auf Sirte hatte Ägypten mit einer direkten Militärintervention im Nachbarland gedroht. (AFP)