Führende pakistanische Menschenrechtsanwältin Asma Jahangir gestorben

Die führende pakistanische Menschenrechtsanwältin Asma Jahangir ist tot. Wie ihre Familie am Sonntag mitteilte, starb sie im Alter von 66 Jahren an Herzversagen in ihrer Heimatstadt Lahore. Regierungschef Shahid Khaqan Abbasi bekundete Trauer über Jahangirs Tod und lobte ihren Einsatz für den Rechtsstaat und die Menschenrechte.

In den Sozialen Medien wurde Jahangir von Anhängern und ehemaligen Gegnern gewürdigt. Die pakistanische Friedensnobelpreisträgerin von 2014, Malala Yousafzai, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, die beste Möglichkeit, Jahangir zu ehren, sei "ihren Kampf für Menschenrechte und Demokratie fortzusetzen". Der Journalist Wjahat Khan twitterte, er und viele andere seien mit einigen von Jahangirs Ansichten nicht einverstanden gewesen. Aber sie sei ein "Titan" gewesen, eine der "brillantesten und mutigsten" in Pakistan.

Jahangir war unter anderem UN-Beauftragte für Religionsfreiheit, UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte im Iran und Sonderbeauftragte der UN-Menschenrechtskommission für die Untersuchung von Hinrichtungen ohne Gerichtsurteil. Die von ihr 1987 in Pakistan ins Leben gerufene Menschenrechtskommission, der sie bis 1993 vorstand, verteidigte religiöse Minderheiten und wegen Gotteslästerung angeklagte Menschen. Die Kommission prangerte außerdem Gewalt gegen Frauen, Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft an.

Jahangir war Präsidentin der Anwaltskammer des Obersten Gerichtshofs - als erste Frau in Pakistan. Unter der Militärherrschaft von Pervez Musharraf wurde sie 2007 festgenommen und unter Hausarrest gestellt. 2012 erklärte sie, dass ihr Leben durch den mächtigen pakistanischen Militärgeheimdienst ISI bedroht werde.

Jahangir wurde für ihre jahrzehntelange Menschenrechtsarbeit mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht - darunter 2014 mit dem Alternativen Nobelpreis der schwedischen Right Livelihood Award Stiftung. (AFP)