Vor Sahel-Konferenz: Mali fordert mehr Geld für Anti-Terror-Kampf

Bamako/N'Djamena. Vor einer Konferenz zum Kampf gegen den Terror in der Sahelzone fordert Mali mehr finanzielle Unterstützung für die regionale Anti-Terror-Einheit. Zusammen mit dem französischen Kampfeinsatz «Barkhane», dem UN-Militäreinsatz in Mali und der G5-Eingreiftruppe würden die malischen Streitkräfte große Anstrengungen unternehmen, bewaffnete Terrorgruppen zu bekämpfen, sagte Vizeaußenminister Boubacar Gouro Diall der Deutschen Presse-Agentur.

Allerdings sei die G5-Eingreiftruppe mit Finanzierungsschwierigkeiten konfrontiert. Es sei wichtig, dass die Partner ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllten, sagte er. An diesem Montag und Dienstag treffen sich die Staaten des G5-Sahel-Bündnisses - Mali, der Niger, der Tschad, Burkina Faso und Mauretanien - zu einer Konferenz in Tschads Hauptstadt N'Djamena. Sie wollen die Bekämpfung des Terrors in der Sahelregion besprechen. Zu der Konferenz werden auch Bundesaußenminister Heiko Maas und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron online zugeschaltet.

In der Sahelzone - die sich südlich der Sahara vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche Terrorgruppen aktiv; einige haben dem Islamischen Staat (IS) oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Treue geschworen. In Mali ist ein UN-Einsatz zur Stabilisierung des Landes im Einsatz (Minusma), an der sich auch die Bundeswehr beteiligt. Dazu kommt eine EU-Ausbildungsmission (EUTM) ebenfalls mit deutscher Beteiligung. Die französische Truppe «Barkhane» ist mit bis zu 5100 Soldaten vor Ort. Zudem hat die G5-Sahel-Gruppe eine Eingreiftruppe gebildet, die auch von der EU unterstützt wird.

Allerdings ist die Bekämpfung von Terrorgruppen in der Sahelregion sehr schwer: Die Regierungen haben in den wüstenhaften Weiten außerhalb der Städte wenig Kontrolle. Die Terrorgruppen finden in diesen Ländern wegen der großen Armut, des schnellen Bevölkerungswachstums und des niedrigen Zugangs zu Bildung und Gesundheit fruchtbaren Boden für Rekrutierung.

In Mali, dem Niger, dem Tschad, Burkina Faso und Mauretanien leben insgesamt rund 84 Millionen Menschen und die Länder sind mit die ärmsten der Welt: Vier der fünf Staaten sind unter den letzten sieben Ländern des UN-Wohlstandsindikators. Während in Deutschland die Kindersterblichkeit bei rund drei pro 1000 Geburten liegt, liegt sie nach Weltbank-Angaben im Tschad bei 69 und in Mali bei 60. Diall sagte daher, man müsse sich auch mit dem Thema der Finanzierung für die Entwicklung der Länder und die Bekämpfung von Armut befassen. Terrorismus könne «nicht nur militärisch besiegt werden». (dpa)