Pariser Bürgermeisterin wirft Palästinenserpräsident Abbas Leugnung der Shoah vor

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas wegen Leugnung der Shoah die höchste Auszeichnung der Stadt Paris aberkannt. 

Abbas hatte in einer Rede Ende August in Ramallah im Westjordanland erklärt, Adolf Hitler habe die Juden "nicht getötet, weil sie Juden waren". Hitler habe gesagt, dass er die Juden bekämpfe, "weil sie Wucherer seien", hatte Abbas hinzugefügt. "Sie haben (...) die Vernichtung der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs mit der offensichtlichen Absicht gerechtfertigt, den von Nazideutschland verübten Völkermord zu leugnen", schrieb Anne Hidalgo in einem Brief an Abbas, den Yonathan Arfi, Vorsitzender des jüdischen Dachverbandes, am Donnerstagabend im Onlinedienst X, vormals Twitter, veröffentlichte.



"Ich verurteile mit größter Entschlossenheit ihre Darstellung, nichts kann Revisionismus und Leugnung des Holocausts rechtfertigen", betonte Hidalgo. "Ihre Ausführungen widersprechen den universellen Werten und der historischen Wahrheit der Shoah", heißt es weiter.

Die Pariser Bürgermeisterin hatte Abbas die Auszeichnung Grand Vermeil 2015 verliehen und ihn damals als "Mann des Friedens" bezeichnet. (AFP)

 

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