Osman Kavala mit Vaclav-Havel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet

Straßburg. Der in der Türkei inhaftierte Verleger Osman Kavala ist mit dem diesjährigen Vaclav-Havel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Seine Frau Ayse Bugra Kavala nahm die Ehrung am Montag in Straßburg für ihren Ehemann entgegen. Kavala sitzt seit Ende 2017 unter dem Vorwurf staatsfeindlicher Umtriebe in türkischer Haft. In einer von seiner Frau verlesenen Grußbotschaft erklärte er, den Preis seinen ebenfalls unter falschen Verschwörungsvorwürfen inhaftierten Mitgefangenen widmen zu wollen.



Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte wiederholt Kavalas Freilassung gefordert; die Haft diene nur dazu, missliebige Oppositionelle in der Türkei zum Schweigen zu bringen. Der Europarat begründete die Auszeichnung mit Kavalas langjährigem Einsatz für Menschenrechte und zivilgesellschaftliche Organisationen.



Der nach dem Bürgerrechtler und früheren tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel (1936-2011) benannte Preis würdigt herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement für die Menschenrechte. Die Auszeichnung, die seit 2013 jährlich vergeben wird, ist mit 60.000 Euro dotiert. Sie wird von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats verliehen. Im vergangenen Jahr wurde der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa ausgezeichnet. (KNA)