Kaum noch Hoffnung auf Überlebende nach schwerem Erdbeben in Marokko

Marrakesch - 72 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko mit mindestens 2900 Toten schwindet die Hoffnung, noch Überlebende in den Trümmern zu finden: Unterstützt von internationalen Rettungsteams setzten Einsatzkräfte und Freiwillige dennoch auch am Dienstag (12.9.2023) ihre fieberhafte Suche in dem schwer zugänglichen Gebiet fort. Nach Angaben von AFP-Korrespondenten waren spanische Rettungskräfte in den beiden vom Erdbeben betroffenen Orten Talat Njakub und Amizmiz südlich von Marrakesch im Einsatz.

Zudem konzentrierten sich die Bemühungen der Helfer demnach auf die Bereitstellung von Notunterkünften für hunderte Familien, die durch das Beben ihre Häuser verloren haben. Um die Überlebenden in den Bergdörfern nahe des Epizentrums mit Lebensmitteln zu versorgen, flogen Hubschrauber hin und her, wie AFP-Journalisten feststellten. "Die große Schwierigkeit liegt in den abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten wie hier, aber die Verletzten werden per Hubschrauber eingeflogen", sagte die Leiterin des spanischen Rettungsteams, Annika Coll, der AFP.

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Nach einem Krisentreffen am Montag stellte der marokkanische Regierungschefs Aziz Akhannouch den Menschen in den Erdbebengebieten Entschädigungen in Aussicht. Ein "klares Angebot" werde "in Kürze bekannt gegeben", sagte er. Seinen Angaben zufolge wird derzeit nach Lösungen gesucht.

Das Erdbeben hatte das nordafrikanische Land in der Nacht zum Samstag erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 6,8 an, marokkanische Experten mit 7,0. Das Epizentrum lag rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch in der Provinz Al-Haouz. Dörfer in den umliegenden Bergen wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Nach offiziellen Angaben stieg die Zahl der Todesopfer inzwischen auf mindestens 2862 Menschen. Wie das marokkanische Innenministerium am Montagabend mitteilte, wurden bei dem schwersten je in Marokko gemessenen Erdstoß mindestens 2562 weitere Menschen verletzt.

Am Sonntagabend hatte Marokko bekannt gegeben, dass es die Hilfsangebote von vier Ländern angenommen habe: Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. (AFP)

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