Jüdische und arabische Menschenrechtler für Waffenruhe in Gaza

Zerstörungen in Gaza-Stadt: Noch hat der Häuserkampf dort nicht begonnen.
Zerstörungen in Gaza-Stadt: Noch hat der Häuserkampf dort nicht begonnen. (Foto: Bashar Taleb/APA Images via ZUMA Press/picture alliance)

Jerusalem. Waffenstillstand im Gazastreifen, Freilassung der von der Hamas entführten israelischen Geiseln und eine politische Lösung des Nahost-Konflikts: Das sind die Forderungen von 35 jüdischen und arabischen Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Israel. "Es ist offensichtlich, dass es keine militärische Lösung für diesen Konflikt gibt und auch niemals geben kann", heißt es laut der Zeitung "Haaretz" in einem Offenen Brief der Organisationen von Montag.

Das brutale Massaker der Hamas vom 7. Oktober sei durch weitere Gräueltaten ergänzt worden, bei denen Tausende Menschen durch israelische Bombenangriffe im Gazastreifen getötet wurden und immer noch getötet werden, so der Brief. "Das Verletzen Unschuldiger auf der einen Seite gleicht den Schmerz des Tötens auf der anderen Seite nicht aus - es fügt nur noch mehr Schmerz hinzu."

Das Blutvergießen stoppen könnte nach Ansicht der Verfasser nur ein politisches Abkommen, das beiden Nationen Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit garantiert. Israel müsse einen stabilen Waffenstillstand anstreben, um dann unmittelbar Verhandlungen über eine politische Lösung aufzunehmen, die auf "der gegenseitigen Anerkennung des Rechts beider Völker auf Selbstbestimmung beruht".

Ferner fordern die Unterzeichner, darunter die Gruppe "Rabbiner für Menschenrechte" und die linke jüdisch-arabische Partei "Chadasch", ein umfassendes Gefangenenabkommen und das Ende der Siedlergewalt in den besetzten Gebieten. Es müsse darum gehen, "in Gedenken an die Ermordeten und um der Lebenden willen" gemeinsam für ein Ende des Kriegs zu arbeiten. (KNA)

 

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