Hilfsorganisationen rufen zu dringender Hilfe für den Jemen auf

Zwei Drittel aller Jemeniten sind von internationalen Hilfslieferungen abhängig
Zwei Drittel aller Jemeniten sind von internationalen Hilfslieferungen abhängig. (Foto: Khaled Ziad/AFP)

Dubai. Fast 200 humanitäre Organisationen haben am Montag an internationale Geber appelliert, die fehlenden 2,1 Milliarden Euro für die Finanzierung der Hilfe im Jemen aufzubringen. Sie warnten in einer gemeinsamen Erklärung vor den katastrophalen Folgen, die das Ausbleiben von Geldern für das Land haben könnte. "Ein Nichthandeln hätte verheerende Auswirkungen auf das Leben der jemenitischen Frauen, Kinder und Männer", warnten insgesamt 188 Organisationen, darunter mehrere UN-Agenturen. 

Bisher wurden demnach nur 403 Millionen der benötigten 2,5 Milliarden Euro finanziert. Die Geber müssten diesen Bedarf dringend decken, erklärten die Organisationen vor einem für Dienstag in Brüssel geplanten Treffen hochrangiger EU-Politiker zur humanitären Lage im Jemen.

Nach mehr als neun Jahren Krieg im ärmsten Land der arabischen Halbinsel benötigten mehr als die Hälfte der Bevölkerung, 18,5 Millionen Menschen, humanitäre Hilfe, heißt es in der Erklärung weiter. 

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Konflikt zwischen den pro-iranischen Huthi-Rebellen und der Regierung, die von einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition unterstützt wird. Der Krieg forderte Hunderttausende Todesopfer. Nach Angaben der Vereinten Nationen gehen die meisten Todesfälle auf indirekte Folgen des Konflikts wie Trinkwassermangel, Hunger und Krankheiten zurück.

Die Gewalt habe seit einem im April 2022 vereinbarten Waffenstillstand deutlich abgenommen, erklärten die Hilfsorganisationen. Dies habe zu einer "leichten Verbesserung der humanitären Bedingungen" geführt. (AFP)