Demokratie-Studie: Ein Fünftel der Deutschen hat rechtspopulistisches Weltbild

Ein Fünftel der Menschen in Deutschland hat einer Studie zufolge ein geschlossen rechtspopulistisches Weltbild. Ein erweitertes solches Weltbild findet sich bei gut einem Drittel, wie ein am Dienstag vorgestelltes "Demokratie-Monitoring" der Universität Hohenheim ergab.

Ein rechtspopulistisches Weltbild besteht demnach vor allem bei Anhängerinnen und Anhängern der AfD. Tendenziell stärker finde sich ein solches Weltbild bei 45- bis 59-Jährigen, bei Menschen mit niedriger formaler Bildung sowie in Ostdeutschland. Je ausgeprägter ein rechtspopulistisches Weltbild sei, umso größer sei auch die Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie, so die Studie.

Den Befragten waren 22 Aussagen vorgelegt worden, von denen einige Verschwörungserzählungen beinhalteten. "Nicht alle der 22 bewerteten Aussagen sind mit Populismus gleichzusetzen. Wenn sie aber gemeinsam auftreten, weist dies auf ein geschlossen rechtspopulistisches Weltbild hin", heißt es.

Gut ein Viertel der Menschen denkt, dass die Politik in Deutschland von "geheimen Mächten" gesteuert werde. Ebenfalls ein Viertel meint, die Regierenden "betrügen das Volk". Ein Fünftel bis ein Viertel der Befragten sieht seitens der Massenmedien Manipulation: Sie würden die Bevölkerung systematisch belügen.

"Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten nutzten immer wieder die gleichen "Erzähl-Elemente", erklärte Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider. Sie dächten, dass es einen einheitlichen "Volkswillen" gebe, den innere und äußeren Mächte unterdrückten. Dazu gehörten politische Eliten, Massenmedien, die EU, die Globalisierung und der Islam. "Oft werden auch Verschwörungserzählungen eingebaut."

In der den Angaben zufolge repräsentativen Umfrage waren im Juli 4.024 Menschen befragt worden, 2.510 davon in Baden-Württemberg und 1.514 im restlichen Bundesgebiet. Die Befragten aus Baden-Württemberg seien proportional zu ihrem Anteil an der gesamten Bevölkerung in Deutschland gewichtet worden. Die Befragung wurde von forsa im Auftrag der Universität durchgeführt. (KNA)