Augsburger Wissenschaftspreis für Studie zu Rassismus und Islam

Der Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien 2023 ist an Isabell Diekmann von der Universität Bielefeld vergeben worden. Sie erhielt die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Dissertation über antimuslimischen Rassismus, wie die Universität Augsburg am Dienstag mitteilte. Der mit 1.000 Euro verbundene Förderpreis ging an Florian Scheidl von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Ausgezeichnet wurde damit seine Doktorarbeit über Philosophie im 21. Jahrhundert aus globaler Perspektive.



In ihrer Promotionsarbeit "Good Muslims, bad Islam?" hat sich Diekmann mit feindlichen Einstellungen gegenüber Menschen und Religion beschäftigt. So sei antimuslimischer Rassismus in Deutschland weit verbreitet und habe für die Betroffenen gravierende Konsequenzen. Aber seien Islamfeindlichkeit, also Vorurteile gegenüber einer Religion, und Feindlichkeit gegenüber Muslimen, also Vorurteile gegenüber Menschen, eigentlich dasselbe?



Ihre Arbeit zeige, dass es sich um zwei unterschiedliche Phänomene handele, die von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst würden, heißt es in der Begründung. Diese Erkenntnis sei zentral für die Wissenschaft sowie für die Prävention in der Praxis. Es gehe darum, für das Thema sensibel zu werden und dieses damit in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Die Preisträgerin plant nach eigenen Worten, ihre Forschungsarbeit fortzusetzen.



Der Augsburger Wissenschaftspreis für interkulturelle Studien geht auf die Initiative des Gründers des Vereins FiLL, den Unternehmer und Augsburger Friedenspreisträger Helmut Hartmann, zurück. 1997 wurde der Preis erstmals ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden sollen damit hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, deren Forschung sich mit der interkulturellen Wirklichkeit in Deutschland und den damit zusammenhängenden Fragen und Herausforderungen auseinandersetzt. (KNA)