Aiman Mazyek tritt als Vorsitzender des Zentralrats der Muslime ab

Ayman Mazyeck Vorsitzender des Zentralrats der Muslime
Ayman Mazyeck, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, will vorzeitig seine Amtszeit beenden. (Foto: picture-alliance/Eventpress Golejewski)

Berlin. Nach mehr als 13 Jahren an der Spitze des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) gibt Aiman Mazyek den Vorsitz des religiösen Dachverbands auf. Wie der ZMD Montag mitteilte, hat Mazyek dem Vorstand mitgeteilt, dass er den Posten im kommenden Juni – zur Halbzeit seiner Amtsperiode - aufgeben und einem Interimsvorsitz übergeben will. Dieser werde dann später zu einer Vertreterversammlung einladen, um einen neuen Vorsitzenden zu bestimmen.

Mazyek, der vor seiner Tätigkeit als Vorsitzender ZMD-Generalsekretär war, gehört zu den bekanntesten Vertretern der Islam-Verbände in Deutschland. Er engagiert sich seit vielen Jahren für den interreligiösen Dialog. Zu einem Gespräch mit Vertretern muslimischer Verbände über Folgen der Eskalation in Nahost hatte das Bundesinnenministerium Vertreter von muslimischen Verbänden eingeladen, nicht aber den Zentralrat der Muslime.
 
Der ZMD hatte im Januar 2022 den Ausschluss der Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG) und seiner Mitglieder auf Landesebene beschlossen. Zuvor hatte der Verfassungsschutzbericht festgehalten, aufgrund von engen strukturellen und personellen Verflechtungen sei die DMG als Teil des weltweiten Netzwerks der Muslimbruderschaft «und als deren zentrale Organisation in Deutschland anzusehen». Zur Grundüberzeugung der islamistischen Vereinigung gehöre die Errichtung islamischer Herrschaftsordnungen, die mit demokratischen Prinzipien wie der Meinungsfreiheit, der Volkssouveränität und der Gleichberechtigung unvereinbar seien. Der ZMD-Vorstand dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seinen Einsatz und äußerte Bedauern über Mazyeks Weggang. (dpa)