Ehefrau des marokkanischen Menschenrechtlers Maati Monjib appelliert an Hollande

Die Ehefrau des prominenten marokkanischen Menschenrechtlers und Wissenschaftlers Maati Monjib hat am Samstag an Frankreichs Präsident François Hollande appelliert, sich für ihren durch einen Hungerstreik geschwächten Mann einzusetzen. "Mein Mann ist im Hungerstreik, um ein Ende seiner Schikanierung und die Aufhebung des Verbots zu erreichen, das marokkanische Staatsgebiet zu verlassen", schrieb Christiane Dardé-Monjib in einem Brief an Hollande, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. "Ich bitte Sie, Herr Präsident, alles in Ihrer Macht zu tun, um das Leben meines Mannes zu retten."

Sie schrieb, Monjib werde besonders seit seiner Wahl an die Spitze der Vereinigung "Freiheit Jetzt" schikaniert, die sich der Verteidigung der Pressefreiheit widmet. Monjib befindet sich seit dem 7. Oktober im Hungerstreik, nachdem ihm am Flughafen von Casablanca auf dem Weg zu einer Tagung in Norwegen die Ausreise verweigert worden war. Der Innenminister hatte zuvor dementiert, dass gegen ihn eine Reisesperre bestehe, dann aber bestätigt, dass Monjib wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten an dem von ihm geleiteten Ibn Ruschd Institut das Land nicht verlassen dürfe.

Das Institut, das Begegnungen zwischen Islamisten und Säkularen organisierte, war im November 2014 geschlossen worden. Mehr als 50 Menschenrechtsgruppen in Marokko und rund tausend Journalisten, Forscher und Aktivisten forderten die marokkanische Regierung in einer Petition auf, die Schikanierung von Mojib zu beenden. Laut seinem Arzt ist sein Herz und sein Gehirn durch den 18-tägigen Hungerstreik angegriffen. Wegen der Verschlechterung seines Gesundheitszustands wurde der 55-Jährige inzwischen in eine Klinik eingeliefert. (AFP)