Ägypten war Hauptempfänger von Kriegswaffenexporten 2021

Berlin. Deutschland hat im vergangenen Jahr Kriegswaffen im Wert von 1,51 Milliarden Euro exportiert. Davon ging mit einem Gegenwert von 918 Millionen Euro der größte Teil der Ausfuhren an Drittländer außerhalb von Nato und EU, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervorgeht. Die Antwort liegt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor.



Hauptempfängerland im vergangenen Jahr war demnach Ägypten. Dorthin gingen Waffen im Wert von rund 483 Millionen Euro. Unter den zehn wichtigsten Empfängerländern befindet sich auch Katar. Insgesamt erreichten die 2021 getätigten Ausfuhren den höchsten Wert seit 2017.



Für die ersten beiden Monate des laufenden Jahres wurden Kriegswaffen im Wert von 90,6 Millionen Euro ausgeführt. Der Großteil ging nach Angaben der Bundesregierung an Nato-Staaten. Unter den Top Ten der wichtigsten Empfängerländer in den Monaten Januar und Februar werden auch Ägypten, Jordanien, die Philippinen und die Vereinigten Arabischen Emirate aufgelistet.



Dagdelen kritisierte vor allem Ausfuhren in die Türkei. Das Nato-Mitgliedsland rangiert sowohl 2021 wie auch für den Januar und Februar 2022 unter den wichtigsten zehn Abnehmerländer für deutsche Waffen. "Die Tatsache, dass die Türkei trotz völkerrechtswidriger Invasionen in Irak, Syrien und Libyen und militärischer Drohgebärden gegenüber Griechenland und Zypern einer der größten Empfänger deutscher Kriegswaffen ist, macht jedes Beschwören einer wertegeleiteten Außenpolitik durch die Ampelregierung zur bloßen Farce", so Dagdelen. (KNA)