UNO: Bereits mehr als die Hälfte des Erdöls aus Tanker vor Jemens Küste abgepumpt

Dubai. Die Vereinten Nationen haben bereits mehr als die Hälfte des Erdöls aus einem seit Jahren vor der Küste des Jemen verrottenden Tanker abgepumpt. Bis Mittwochmorgen seien 55 Prozent der insgesamt 180 Millionen Liter Öl von der havarierten "FSO Safer" in den Ersatztanker "Nautica" umgeladen worden, sagte Projektleiter Mohammed Mudawi der Nachrichtenagentur AFP. "Das Abpumpen verläuft reibungslos."



Die UNO hatte Dienstag vergangener Woche mit dem Abpumpen begonnen. Sie rechnete damit, dass der "komplexe" Einsatz drei Wochen dauern dürfte. Die 47 Jahre alte "FSO Safer" liegt seit den 80er Jahren vor der strategisch wichtigen Hafenstadt Hodeidah vor Anker und wurde als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl genutzt. Sie wurde seit dem Beginn des Kriegs zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jemen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet. Die Gefahr, dass der Tanker zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen würde, war groß.



Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, kaufte die UNO im März den Tanker "Nautica", um das Öl von der "FSO Safer" darauf umladen zu können. Der Einsatz wird nach UN-Angaben 143 Millionen Dollar (knapp 129 Millionen Euro) kosten - für seine Finanzierung fehlen noch 20 Millionen Dollar. Die Kosten im Falle des Auslaufens des Öls werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt.



Die Ölmenge an Bord der "FSO Safer" entsprach dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der "Exxon Valdez" vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte. (AFP)