Syrien öffnet Grenzübergang zu Rebellengebiet für internationale Hilfen

Vor dem Hintergrund festgefahrener Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat hat Syrien die Öffnung eines wichtigen Grenzübergangs für internationale Hilfslieferungen in von Rebellen kontrollierte Gebiete angekündigt. Die Regierung in Damaskus habe "die souveräne Entscheidung getroffen, den Vereinten Nationen und ihren Sonderorganisationen" die Nutzung des Grenzübergangs Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien zu erlauben, sagte Syriens UN-Botschafter Bassam Sabbagh am Donnerstag vor Journalisten in New York. Die Erlaubnis gelte ab Donnerstag sechs Monate lang.



Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres bestätigte den Erhalt des entsprechenden Schreibens der syrischen Vertretung. Am Montag waren die Hilfslieferungen gestoppt worden, nachdem das Mandat ausgelaufen war. Russland blockierte im UN-Sicherheitsrat eine Verlängerung der Lieferungen über Bab al-Hawa mit seinem Veto. Ein russischer Vorschlag - der unter anderem auch Änderungen zu den westlichen Sanktionen gegen die Regierung von Syriens Machthaber Baschar al-Assad enthielt - war mit großer Mehrheit abgelehnt worden.



Nach Angaben der UNO sind in Syrien vier Millionen Menschen auf die Lieferungen von Essen, Wasser und Medikamenten angewiesen. Zwar waren nach Montag noch zwei weitere Grenzübergänge nach Syrien offen, über den türkisch-syrischen Grenzposten Bab al-Hawa werden jedoch rund 85 Prozent der Hilfslieferungen abgewickelt. Über Bab al-Hawa verläuft die einzige Route, über die UN-Hilfen an die syrische Bevölkerung geliefert werden können, ohne von syrischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiete passieren zu müssen. Das UN-Mandat dafür besteht seit 2014 und muss alle sechs Monate verlängert werden. (AFP) 

 

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