Mali, Niger und Burkina Faso verlassen Ecowas-Gemeinschaft

Malischer Minister Maïga erklärt den Austritt aus der Ecowas
Abdoulaye Maïga, Malis Minister für territoriale Verwaltung und Dezentralisierung, erklärt vor der Kamera den Austritt seiens Landes aus der Ecowas. (Foto: Xinhua News Agency/picture alliance)

Nairobi/Abidjan. Die Militärregierungen von Mali, Niger und Burkina Faso haben ihren Austritt aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas angekündigt. 

Nach der Erklärung im malischen Staatsfernsehen teilte die Ecowas am Sonntagabend mit, es liege noch kein offizielles Schreiben vor. Die Staatengemeinschaft betonte, sie arbeite weiter daran, dass Mali, Niger und Burkina Faso wieder zu einer verfassungsgemäßen Ordnung zurückkehrten. Gegen alle drei Länder waren nach Militärputschen Sanktionen verhängt worden, gegen die sich die betroffenen Regierungen wehren. 
 
Die Wirtschaftsgemeinschaft sei nicht mehr das panafrikanische Bündnis, als das sie 1975 gegründet wurde, erklärten die Aussteiger. Die Organisation stehe unter dem Einfluss ausländischer Kräfte und trage nicht dazu bei, die Probleme in der Region zu lösen. Im Gegensatz würden diese durch die "illegalen und unmenschlichen Sanktionen noch verstärkt. Die Ecowas hatte die Mitgliedschaft der drei Länder nach den Putschen bereits vorübergehend ausgesetzt. 
 
Die drei Staaten hatten sich Mitte September zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen. Sie wollen den Terrorismus in ihren Ländern koordiniert bekämpfen und sich parallel dazu von kolonialen Verbindungen mit Frankreich lösen. Sowohl Vertreter der Militärregierungen aus Mali als auch aus Niger und Burkina Faso haben sich in den vergangenen Monaten wiederholt mit russischen Politikern getroffen. In Mali ist die UN-Stabilisierungsmission auf Wunsch der Regierung zu Ende 2023 abgezogen. (epd)