EU prangert iranisches Todesurteil gegen Deutsch-Iraner Sharmahd als "inakzeptabel" an

Die EU hat das Todesurteil gegen den im Iran inhaftierten Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd als "inakzeptabel" kritisiert. "Die EU verurteilt auf das Energischste das Todesurteil" gegen Sharmahd, erklärte Nabila Massrali, Sprecherin des EU-Chefdiplomaten Josep Borrell, am Donnerstag. Sie forderte konsularischen Zugang zu dem 67-Jährigen, dem es nach Angaben seiner in den USA lebenden Tochter immer schlechter geht.

"Wir werden alles tun, um für eine gerichtliche Überprüfung unter Achtung des Rechts auf ein ordentliches Verfahren zu plädieren", betonte Massrali. "Wir erinnern daran, dass die EU die Anwendung der Todesstrafe unter allen Umständen entschieden ablehnt", fügte sie hinzu. Sie betonte: "Die wachsende Zahl von EU-Bürgern, die derzeit vom Iran aus fadenscheinigen Gründen festgehalten werden, ist sehr besorgniserregend."

Der Iran hatte Sharmahds Festnahme im August 2020 bekannt gegeben. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Im Februar 2022 begann sein Prozess. Die iranische Justiz wirft Sharmahd vor, 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein.

Die iranische Justiz hält mindestens 17 Menschen mit westlichen Pässen fest, von denen die meisten eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, unter ihnen zwei Deutsche, fünf Franzosen, ein Belgier, ein Brite, vier US-Amerikaner, zwei Österreicher und zwei Schweden. (AFP)