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Irans verschwindende Feuchtgebiete

Die globale Erwärmung und der Klimawandel sollen für das Austrocknen von Irans Feuchtgebieten, Seen und Lagunen verantwortlich sein. Doch das Beispiel des Miqan-Feuchtgebiets zeigt, dass lokales Missmanagement eine Hauptursache für die Zerstörung von natürlichen Biosphären darstellt. 

Blick auf einen See, mit Bergen im Hintergrund und einer Insel in der Mitte (Foto: Qantara)

Das Miqan-Feuchtgebiet mit einer Fläche von über 25 000 Hektar liegt etwa zehn Kilometer von Arak, Hauptstadt der iranischen Provinz Markazi, entfernt. Arak ist eine der am stärksten industrialisierten Städte des Iran mit einer hohen Luftverschmutzung und großen Mengen an ungeklärten Abwässern.

Die Uferlinie des Sees zeigt einen rötlichen Streifen (Foto: Qantara)

Das Feuchtgebiet bietet einen einzigartigen Lebensraum für Vögel, vor allem Kraniche, verschiedene Säugetierarten, Salinenkrebse und Salzwasseralgen. Der Mikroorganismus Dunaliella salina ist für die Farbveränderung des Bodens am Ufer verantwortlich.

Auf dem Wasser schwimmende Feder (Foto: Qantara)

Jahrhundertelang war der Miqan, der in einer der trockensten Gegenden des Iran liegt, ein wichtiges Naturreservat. Noch vor zehn Jahren diente die Region mehr als 400.000 Zugvögeln als Winterfutterplatz. Seit 2018 sind jedoch Tausende von Vögeln während der Überwinterung in dem Feuchtgebiet an Krankheiten - insbesondere der Vogelgrippe - gestorben. Offiziellen Angaben zufolge kamen im Jahr 2021 nur noch 16.000 Zugvögel zur Überwinterung in das Feuchtgebiet.

Schild neben einer trockenen Straße (Foto: Qantara)

Ein vom iranischen Umweltministerium aufgestelltes Schild weist darauf hin, dass "Jagen, Fischen, Weiden ohne Erlaubnis, und Umweltzerstörung" in und um das Feuchtgebiet verboten sind. Seit 2008 ist die Jagd im Feuchtgebiet und seiner Umgebung offiziell verboten. Die Regierungsbehörde konnte jedoch die Aktivitäten einer riesigen Schwefelfabrik am Rande des Sumpfes nicht stoppen.

Blick auf eine Industrieanlage, trockener Vordergrund (Foto: Qantara)

Die Iran Salts Mining Company, eine Tochtergesellschaft der mächtigen staatlichen Iranian Social Security Organisation, stellt die größte Bedrohung für dieses einzigartige Gebiets dar. Das Unternehmen begann 1992 damit, Natriumsulfat aus Teilen des Feuchtgebiets zu gewinnen.

Wegweiser mit See im Hintergrund (Foto: Qantara)

Das Unternehmen hat am Straßenrand ein Schild aufgestellt, auf dem es die Besucher auffordert, das Gebiet nicht zu verschmutzen. Doch Iran Salts Mining hat diesem Biosphärenreservat irreversible Schäden zugefügt. Um Zugang zu den wichtigsten Natriumsulfatquellen zu erhalten, hat das Unternehmen eine Straße mitten durch das Feuchtgebiet gebaut und es damit praktisch in zwei Hälften geteilt.

Armaturenbrett eines Lkw und Blick auf die Straße (Foto: Qantara)

Ein Blick auf die Straße, die das Feuchtgebiet durchschneidet, aus dem Inneren eines Lastwagens, der die Abfälle der Fabrik in den See entleert. Trotz mehrerer Kampagnen von Umweltschützern setzt Iran Salts Mining seine Aktivitäten im Feuchtgebiet fort.

Bergbauaktivitäten; im Hintergrund sind weiße Salzhügel zu sehen (Foto: Qantara)

Nach Angaben des Unternehmensleiters wurden im Jahr 2019 über 63.500 Tonnen Natriumsulfat aus dem Miqan-Feuchtgebiet gewonnen. Umweltexperten fordern das Unternehmen auf, seine Produktion deutlich zu drosseln.

Seeblick mit Insel (Foto: Qantara)

Hossein Ali Ebrahimi, ehemaliger Chef der Umweltbehörde der Provinz Markazi, betont, die Regierung habe die Justiz aufgefordert, den weiteren Abbau im Miqan zu untersagen. "Experten haben darauf hingewiesen, dass die Aktivitäten dieses Unternehmens schädlich sind. Aber es ist Sache der Gerichte, darüber zu entscheiden", sagte er gegenüber lokalen Medien.

Fernes Seeufer mit einem weit entfernten Bagger (Foto: Qantara)

Weitere Faktoren, die diese einzigartige Biosphäre bedrohen, sind die Trockenlegung von Teilen des Miqan für landwirtschaftliche Nutzflächen, die Einleitung von Abwässern aus Arak in das Naturschutzgebiet und die Versorgung von Industriestädten in der Region mit Wasser.

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