Vizeminister: Terror in Sri Lanka war Rache für Christchurch

Die Terroranschläge auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka waren nach ersten Erkenntnissen ein Racheakt für die Anschläge eines australischen Neonazis auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch. Das sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene laut örtlichen Medien (Dienstag) vor dem Parlament. Die sechs Selbstmordanschläge seien von der einheimischen islamischen Gruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) begangen worden. Die NTJ erhielt demnach Unterstützung von der islamistischen Gruppierung Jammiyathul Millathu Ibrahim (JMI) aus Indien. Konkrete Details zu diesen Angaben sei Wijewardene jedoch schuldig geblieben, so die Berichte.

Sowohl NTJ als auch die JMI waren nach Ansicht von Experten bislang kaum bekannte Gruppierungen. Am 15. März dieses Jahres hatte der Australier Brenton Tarrant im neuseeländischen Christchurch während des Freitagsgebets in zwei Moscheen 50 Muslime ermordet.

Inzwischen ist die Zahl der Terrortoten in Sri Lanka weiter gestiegen und liegt jetzt bei 320. Damit übersteigt die Todeszahl die der großen islamistischen Terroranschläge auf Bali in Indonesien und von Mumbai in Indien. Im Oktober 2002 starben bei dem Selbstmordanschlag auf der Ferieninsel Bali 209 Menschen. Im Oktober 2008 wurden bei Terrorangriffen in Mumbai 166 Menschen getötet. (KNA)