Türkische Religionsbehörde: Gesunde sollen im Ramadan trotz Corona-Krise fasten

Trotz der Verbreitung des Coronavirus sollen Gläubige nach Ansicht der türkischen Religionsbehörde den islamischen Fastenmonat Ramadan regulär begehen. «Jeder gesunde Gläubige ist verpflichtet, während des Monats Ramadan zu fasten, wie von Gott befohlen. Es ist nicht möglich, diese Andacht auszusetzen», teilte die zuständige Behörde Diyanet mit. Risikogruppen wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sollten aber auf das Fasten verzichten. Die Religionsbehörde erklärte, sie habe wegen der Corona-Krise dazu zahlreiche Anfragen erhalten.

Die Religionsbehörde erklärte weiter, nach Ansicht von Experten begünstige das Fasten Gesunder nicht die Ausbreitung des Virus. Zudem gebe es keine medizinischen Beweise dafür, dass das Immunsystem negativ beeinflusst werde. «Im Gegenteil, es gibt wissenschaftliche Veröffentlichungen, wonach Fasten positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat», hieß es.

Der Ramadan beginnt am 24. April und endet einen Monat später. Gläubige Muslime verzichten dann von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Der islamische Dachverband Ditib in Deutschland hatte die Gläubigen vergangene Woche zur Zurückhaltung während des Ramadans aufgerufen und Risikogruppen geraten, auf das Fasten zu verzichten. (dpa)