Nahost-Preis 2017 für Abdallah Frangi und Inge Günther

Der palästinensische Politiker Abdallah Frangi (74) und die Journalistin Inge Günther (64) haben am Montag den Nahost-Preis 2017 erhalten. Frangi habe sich unermüdlich für eine friedliche Verständigung zwischen Palästinensern und Israelis eingesetzt, hieß es bei der Verleihung am Montagabend in Münster. Die Jerusalem-Korrespondentin Günther wurde für eine sachkundige und kritische Berichterstattung von der Deutschen Initiative für den Nahen Osten geehrt.

Die Initiative vergibt seit 2013 den Preis alle zwei Jahre. Mit der Auszeichnung soll besonderes Engagement für die Region sowie die kenntnisreiche und unabhängige Darstellung des Nahen Ostens gewürdigt werden. In diesem Jahr ist der Preis undotiert.

Frangi war von 1974 bis 2005 offizieller Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und später Generaldelegierter Palästinas in Deutschland. Nach seiner Zeit in der Bundesrepublik war Frangi von 2007 bis 2009 außenpolitischer Sprecher der Fatah und ist seitdem als Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas tätig. Seit 2014 ist Frangi Gouverneur von Gaza.

Günther arbeitete als Journalistin für die "Frankfurter Rundschau", die "Wochenpost" und "Die Zeit". Seit 1996 ist sie als Korrespondentin in Jerusalem für deutsche Tageszeitungen tätig, darunter die "Berliner Zeitung", die "Frankfurter Rundschau", den "Kölner Stadt-Anzeiger" oder die "Stuttgarter Zeitung".

Die Deutsche Initiative für den Nahen Osten wurde 2006 gegründet, um ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern zu fördern. Als Grundlage für einen Frieden in Nahost sieht sie den Westfälischen Frieden von 1648 in Münster und Osnabrück. Zu den Gründungsmitgliedern gehören der frühere WDR-Chefredakteur Manfred Erdenberger, der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, die CDU-Politikerin Rita Süssmuth und der frühere Botschafter in Israel, Rudolf Dressler (SPD). (KNA)