#MeTwo - Debatte um Alltagsrassismus - Experte: Lehrer müssen auf ihre Sprache achten

Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Helmut Holter, mahnt Lehrer zu Besonnenheit im Umgang mit Schülern mit Migrationshintergrund.

Mit Generalisierungen müsse man vorsichtig sein, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "In der Schule geht es vor allem um höchste Sensibilität in der Sprache." Lehrkräften müssten auf ihre Wortwahl achten, damit nicht der Eindruck entstehe, sie sei rassistisch motiviert.

Holter, der auch Bildungsminister von Thüringen ist, äußerte sich aus Anlass der #MeTwo-Debatte, bei der Menschen mit Migrationshintergrund ihre Erfahrung mit Diskriminierung im Alltag thematisieren.

Antirassismus-Trainings für Lehrer lehnte der Linken-Politiker ab. Die bisherigen KMK-Standards für die Lehrerbildung, die auch die Grundlage für die Akkreditierung von Studiengängen sind, "formulieren Kompetenzen für künftige Lehrer, die für die berufliche Ausbildung und den Berufsalltag von besonderer Bedeutung sind", sagte er.

Nötig sei, demokratische Werte und Normen zu kennen und zu vermitteln, sowie das Wissen darum, "wie wesentlich Anerkennung von Diversität für das Gelingen von Lernprozessen" sei. Dies gehe deutlich weiter als Einzelmaßnahmen wie ein Antirassismus-Training. (KNA)