Irans Präsident Rohani: Corona-Ausnahmezustand könnte verlängert werden

Der Ausnahmezustand im Iran wegen der Corona-Krise könnte nach den Worten von Präsident Hassan Rohani verlängert werden. «Wir haben den Zustand der Reduzierung sozialer Kontakte (vom 3.) bis zum 8. April verlängert ... über weitere Schritte werden wir nach dem neuen Bericht des Gesundheitsministeriums am kommenden Sonntag (5. April) entscheiden», sagte Rohani am Dienstag.

Bis dahin sollten alle Iraner zu Hause bleiben, um eine neue Ansteckungswelle zu vermeiden. Für den Iran ist nach den Worten Rohanis die Corona-Krise die dritte größere Herausforderung in den vergangenen 41 Jahren. Die erste war der achtjährige Krieg gegen das Nachbarland Irak (1980-88) und die zweite die drakonischen US-Sanktionen gegen das Land seit 2018, so Rohani laut Webportal des Präsidialamts.

Der Iran leidet schon seit Ende Februar unter der Corona-Krise. Auch am Dienstag stieg die Zahl der Toten und Infizierten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bisher mehr fast 45.000 Infektionen und 2.898 Covid-19-Tote registriert. Laut Teheran erschweren die US-Sanktionen die medizinische Behandlung der Patienten. Da wegen der Sanktionen auch keine Banktransaktionen möglich sind, kann das Land keine Medikamente und medizinische Logistik aus dem Ausland kaufen.

Laut Rohani hat das Land jedoch wegen der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien noch kein klares Bild von der Lage. «Wir wissen mehr, wenn nach den Ferien der normale Alltag wieder einkehrt (am 4. April)», sagte der Präsident.

Wegen der Corona-Krise soll bis zum 8. April nur noch ein Drittel der Beamten arbeiten, zudem müssen außer Supermärkten und Apotheken alle anderen Geschäfte schließen. Sogar Zeitungen sollen bis dahin nicht mehr gedruckt werden und nur noch online erscheinen. Rohani und sein Corona-Krisenstab sind zuversichtlich, dass sie die Krise bis zum 8. April unter Kontrolle bringen. Beobachter halten dies für unrealistisch. (dpa)