Coronavirus: Rohingya-Flüchtlingslager und Umgebung in Bangladesch abgeriegelt

Im Kampf gegen einen Ausbruch der Coronavirus-Epidemie haben die Behörden in Bangladesch den gesamten Bezirk Cox's Bazar mit seinen mehr als eine Millionen Rohingya-Flüchtlingen abgeriegelt. Laut der von den Behörden am Mittwochabend erlassenen Anordnung darf niemand mehr das Gebiet betreten oder verlassen, bis sich die Lage wieder entspannt hat. Die Polizei errichtete an allen größeren Straßen des Bezirks Sperren und setzten am Donnerstag Patrouillen in und um die Flüchtlingslager ein.

Experten hatten immer wieder vor einer raschen Ausbreitung des Virus in den überfüllten Lagern von Cox's Bazar gewarnt, in denen die verfolgten Muslime aus dem benachbarten Myanmar unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Bambusbaracken leben. Bislang wurde in den Lagern keine Infektion bekannt - doch im ganzen Land steigen die Fallzahlen rasant an.

Die Zahl der Helfer in den Camps wurde um 80 Prozent reduziert. Aufrechterhalten werde nur noch die medizinische Versorgung sowie eine Notversorgung mit Lebensmitteln, sagte der Flüchtlingsbeauftragte Mahbub Alam Taluk.

Hunderttausende Rohingya waren 2017 vor der brutalen Unterdrückung durch das myanmarische Militär nach Bangladesch geflüchtet. Sie leben seitdem in den schon seit längerem bestehenden Lagern von Cox's Bazar. In dem gesamten Bezirk leben insgesamt 3,4 Millionen Menschen. (AFP)