Podiumsdiskussion: Zur Feministischen Revolution im Iran
Wer gehört zur dortigen revolutionären Bewegung, was will sie und wie können wir sie unterstützen?
Kurzbeschreibung
Bereits seit 44 Jahren herrscht im Iran ein islamisches Regime, das weltweit eins derjenigen ist, die am brutalsten gegen Frauen(rechte) vorgehen. Genausolange wehren sich vor allem Frauen gegen die islamische Herrschaft, verstärkt seit dem gewaltsamen Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022 gehen zahlreiche Menschen auf die Straßen, um das islamische Regime zu stürzen. Es sind vor allem Frauen und Mädchen, die diesen revolutionären Prozess unter dem Motto „Jin, Jiyan, Azadi“ (kurdisch für „Frauen, Leben, Freiheit“) in Gang gebracht haben. Sie sind nicht länger bereit, ihre Haare zu bedecken und sich den islamischen Regeln, d. h. Einschränkungen aufgrund ihres Geschlechts, anzupassen.
Inzwischen haben sich auch Männer dem Widerstand, der über alle ethnische und Klassenzuschreibungen hinweg geht, angeschlossen. Bis jetzt (Januar 2023) wurden seither bereits über 19.000 Demonstrierende verhaftet und Unzählige zum Tod verurteilt. Unabhängige Berichterstattung wird vom iranischen Regime systematisch verhindert. Im Land selber z. B. wird die Kommunikation über das Internet, also auch über die Sozialen Medien, erschwert und zensiert. Es soll deutlich gemacht werden, wozu öffentlicher Protest führt: zu Verhaftungen und Hinrichtungen. Wie sieht die Situation inzwischen aus? Wie können wir die Protestierenden, vor allem die Frauen und Mädchen dort unterstützen?
Moderatorin:
Asal Dardan, geboren 1978 in Teheran, wuchs nach der Flucht ihrer Eltern aus dem Iran in Köln, Bonn und Aberdeen auf. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Als freie Autorin schreibt sie u.a. für Zeit Online und Die Presse. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Aktueller Titel: Betrachtungen einer Barbarin.
Teilnehmerinnen:
-Sanaz Azimipour ist Aktivistin, Mathemathikerin und Mitgründerin von MigLoom e.V. und der Kampagne „Nicht ohne Uns 14 Prozent “. Sie hat Wirtschaftsmathematik, Logik und Genderstudies studiert und schreibt am liebsten über Intersektionalität, soziale Gerechtigkeit und Feminismus.
-Daniela Sepehri ist Social-Media-Redakteurin beim vorwärts und Aktivistin für die Themen Feminismus und Anti-Rassismus, aktuell vor allem Iran-Aktivistin.
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