Ausstellung "Hass und Hoffnung. Afghanistan"
Hass und Hoffnung. Afghanistan.
Fotografien von Andy Spyra in der Felix Nussbaum Sammlung. Eine Koproduktion von Morgenland Festival Osnabrück und Museumsquartier Osnabrück
Andy Spyra zählt zu den gefragtesten Fotografen Deutschlands. Jetzt bringen das Morgenland Festival Osnabrück, dem Spyra eng verbunden ist, und das Museumsquartier Osnabrück seine Ausstellung „Hass und Hoffnung. Afghanistan“ ins Felix-Nussbaum-Haus. Vom 5. Mai bis 1. Juli 2018 werden dort Bilder aus seiner aktuellen Afghanistan-Serie in einen Dialog mit dem Werk Felix Nussbaums gebracht: Spyras Fotografien dokumentieren respektvoll und detailscharf Menschen in dem kriegs- und krisengeschüttelten Land. Die Bilder des Osnabrücker Malers Nussbaum der Jahre 1926 bis 1944 gemahnen an den Holocaust, behandeln Flucht, Vertreibung, Krieg und fragen nach kultureller und religiöser Identität.
Eine Auswahl von Andy Spyras Afghanistan-Bildern ist jüngst als Fotoreportage im ZEIT-Magazin erschienen. Gemeinsam mit dem Journalisten Wolfgang Bauer erzählt Spyra in der Reportage von den Dorfbewohnern von Abdul Khel und den Polizisten, die diesen Ort bewachen. Auf eindrucksvolle Weise ermöglichen die beiden einen Blick auf die Menschen, die im Kriegschaos der vergangenen Jahre zuhause sind.
Als Kriegsfotograf will Andy Spyra nicht bezeichnet werden, denn Kämpfe stehen für ihn nicht im Vordergrund. Er zeigt vielmehr, was der Krieg aus ihnen und ihre Umgebung macht – und wie sie selbst mit ihrem Schicksal umgehen. Der preisgekrönte Fotograf wurde 1984 in Hagen geboren, hat Fotografie an der Fachhochschule Hannover studiert und arbeitet als Freelancer international für verschiedene Medien. Bekannt ist Spyra vor allem für seine Fotografien aus den Krisengebieten des Balkans und des Mittleren Ostens. Den renommierten „Getty Images Grant for Editorial Photography“ erhielt er bereits für seine allerersten veröffentlichten Fotos – als erster deutscher Preisträger im Jahr 2008.
Michael Dreyer, Leiter des Morgenland Festival Osnabrück:
„Seit uns vor fünf Jahren ein Kollege in Irak zusammengebracht hat, begleitet Andy Spyra das Morgenland Festival fotografisch. Unsere Themen und Interessenfelder liegen sehr nahe beieinander und offensichtlich auch unsere ästhetischen Ideen. So freut es mich ungemein, dass das Museumsquartier die Idee einer Ausstellung mit Bildern Spyras begeistert aufgenommen hat und kurzfristig dieses Projekt ermöglicht.“
Nils Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück:
„Das MQ4 will Zeichen setzen in der Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Ausgrenzung und kultureller Identität. Die Spyra Ausstellung in unseren Räumen, in Bezug gesetzt zu den Bildern Felix Nussbaums, wird einen aktuellen Beitrag zum gegenseitigem Verständnis und Frieden leisten.“
Andy Spyra über seine Ausstellung:
„Afghanistan ist für mich persönlicher Sehnsuchtsort und Hölle zugleich. Die Reise war geprägt von Angst und Anspannung, oszillierend zwischen Bewunderung und Beklemmung. Mein Wunsch war es, Afghanistan – wenigstens einen kleinen Teil davon – besser zu verstehen: eine Kultur, die so weit entfernt von der eigenen zu sein scheint. Am Ende stand für mich die Erfahrung der Grenzen meines eigenen Kulturverständnisses.“
Ermöglicht wird diese Ausstellung durch die Kooperation von Morgenland Festival Osnabrück und dem Museumsquartier Osnabrück. Kuratiert wird sie durch Dr. Mechthild Achelwilm, Kuratorin für zeitgenössische Kunst und Programm im Museumsquartier.