Iran greift Ziele in Syrien und Irak an - USA verurteilt Angriffe

Im Jahr 2019 feierten die Iranischen Revolutionsgarden ihren 40. Jahrestag
Irans Revolutionsgarden, hier 2019 bei der Feier ihres 40. Jahrestags (Foto: Vahid Salemi/dpa/picture alliance)

Teheran. Die iranischen Revolutionsgarden haben nach Angaben von Staatsmedien "terroristische" Ziele in Syrien und Irak angegriffen. Es seien eine "Reihe von ballistischen Raketen" auf Versammlungsorte von Kommandeuren der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien abgefeuert worden, teilte die paramilitärische Eliteeinheit am Montag auf ihrer Website Sepah News mit. Die USA verurteilten die "rücksichtslosen" Angriffe. 
 
Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, die Revolutionsgarden hätten zudem ein "Spionagehauptquartier" des israelischen Geheimdienstes Mossad sowie eine "Versammlung anti-iranischer Terrorgruppen" in Erbil zerstört, der Hauptstadt der Autonomen Kurdenregion im Irak. 
 
Die Revolutionsgarden erklärten, dabei habe es sich um eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe auf den Iran und die "Achse des Widerstands" gehandelt - ein gegen Israel gerichtetes Bündnis von mit dem Iran verbündeten Gruppen wie der radikalislamischen Hamas, der Hisbollah-Miliz und den Huthi-Rebellen im Jemen. 

Die Behörden der Autonomen Region Kurdistan im Irak erklärten, bei dem iranischen Angriff auf Erbil seien mindestens vier Zivilisten getötet und sechs weitere verletzt worden. Unter den Toten sei der bekannte Geschäftsmann Peschraw Disajee, erklärte die Demokratische Partei Kurdistans. 
 
Die USA verurteilten die Angriffe. "Wir lehnen Irans rücksichtslose Raketenangriffe ab, die die Stabilität des Irak untergraben", erklärte Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums. Die Angriffe in Syrien seien eine "Antwort" auf die Anschläge auf die Trauerfeier in Kerman sowie auf das Polizeipräsidium in der Stadt Rask Mitte Dezember, berichtete Sepah. 
 
Bei einer Gedenkveranstaltung für den vor vier Jahren vom US-Militär getöteten General Kassem Soleimani waren Anfang Januar zwei Bomben in der Stadt Kerman explodiert. 89 Menschen wurden getötet, der IS reklamierte den Anschlag für sich. In Rask, im Südosten des Iran, waren bei einer Attacke auf ein Polizeipräsidium Mitte Dezember elf Polizisten getötet worden. Die vom Iran als Terrororganisation eingestufte Aufstandsbewegung Jaisch al-Adl (Armee der Gerechtigkeit) bekannte sich zu dem Angriff. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat sich die Lage in der Region verschärft. 
 
Hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation waren am 7. Oktober vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Als Reaktion auf den Angriff erklärte Israel der Hamas den Krieg und greift den Gazastreifen seither massiv an. (AFP)