Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis für Dincer Gücyeter

Der Lyriker Dincer Gücyeter
Ein Werk voller emotionaler Kraft: der Lyriker Dincer Gücyeter (Foto: SWR/dpa/picture-alliance)

Wuppertal. Der Autor und Verleger Dincer Gücyeter wird mit dem diesjährigen Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis ausgezeichnet. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalte er für eigene Texte wie auch für die Lyrik anderer, «deren Sprache er seit 2012 in dem von ihm gegründeten Elif-Verlag Raum verleiht», begründete die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft am Montag in Wuppertal ihre Entscheidung. Der mit 2.000 Euro dotierte Förderpreis geht in diesem Jahr an die Dichterin und Übersetzerin Sarah Kiyanrad. Beide Preise werden am 19. April auf einem Festakt in Wuppertal vergeben. 
 
Gücyeter lebe und liebe die Literatur als Autor, Herausgeber und Verleger, hieß es. «In seinem eigenen Werk verdichten sich Bilder, verweben sich Beobachtungen und Lebenswelten, durchzogen von einer brachialen emotionalen Kraft und einem liebenden Blick», erklärte die Jury. Gücyeter, geboren 1979, lebt und arbeitet in Nettetal. Für sein erstes belletristisches Werk, den autobiografischen Roman «Unser Deutschlandmärchen», wurde er 2023 mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. 
 
Nach mehr als 20 Jahren vergibt die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft zudem wieder einen Lyrikförderpreis. Sarah Kiyanrad (38), Dichterin, Übersetzerin und Iranwissenschaftlerin, erhalte den Preis für ihre Lyrik, die von der persischen Poetik geprägt sei, hieß es. In ihren Gedichten durchmesse sie Geschichten des alltäglichen Lebens und bewahre sie vor dem Anheimfallen an die Banalität. Kiyanrad lebt in Augsburg und unterrichtet den Angaben nach am Münchner Universitäts-Institut für den Nahen und Mittleren Osten iranische Kulturgeschichte. «dorna» ist ihr jüngster Gedichtband. Sie übersetzt Lyrik, Kinderbücher und Romane aus dem Farsi ins Deutsche. 
 
Der Preis ist nach der in Wuppertal geborenen Dichterin Else Lasker-Schüler (1869-1945) benannt. Frühere Preisträger waren unter anderem Thomas Kling, Friederike Mayröcker, Safye Can, geflüchtete afghanische Jugendliche und Nora Gomringer. (epd)