Inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi tritt in Hungerstreik

Friedensnobelpreisträgerin 2023 Narges Mohammadi
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin 2023 Narges Mohammadi (Foto: Iran Emrooz)

Paris. Aus Protest für eine bessere medizinische Versorgung im Gefängnis und gegen den Kopftuchzwang für Frauen ist die inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi nach Angaben ihrer Familie in einen Hungerstreik getreten. In einer Nachricht aus dem Teheraner Evin-Gefängnis habe Mohammadi ihre Familie über den Beginn des Hungerstreiks informiert, hieß es am Montag in einer Erklärung. "Wir sorgen uns sehr um ihre Gesundheit", betonte die Familie.

In der vergangen Woche war Mohammadi ihrer Familie zufolge ein Transport zu einer dringend benötigten medizinischen Behandlung in einer Herzklinik verwehrt worden, weil sie sich weigerte, dafür das im Iran für Frauen vorgeschriebene Kopftuch anzulegen.

Die 51-jährige Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf für Frauenrechte und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Sie setzt sich gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran ein. Deswegen wurde sie seit 1998 wiederholt inhaftiert und auch ausgepeitscht. Seit November 2021 sitzt sie wegen "Propaganda gegen den Staat" im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft.

Für ihren Einsatz wird Mohammadi bei der Nobelpreis-Verleihung im Dezember mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (AFP)