Mehr als 30 000 Menschen nach Fluten in Libyen obdachlos 

Bengasi - Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Libyen sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 30 000 Menschen obdachlos geworden. Die Zahlen bezogen sich allein auf die besonders schwer betroffene Hafenstadt Darna, wie die UN-Organisation schon am Dienstag mitteilte. Weitere Tausende haben demnach in Städten des Landesostens ihr Zuhause verloren.

In der Nacht zum Montag waren im Osten Libyens nahe der Hafenstadt Darna zwei Dämme gebrochen und hatten ganze Viertel ins Meer gespült. Rund 10 000 Menschen gelten als vermisst, nach Angaben der Verwaltung im Landesosten kamen mehr als 5000 Menschen ums Leben. IOM bezifferte die Zahl der Toten auf geschätzt 2000 und sprach von mindestens 5000 Vermissten.

Derzeit kämpfen in dem Bürgerkriegsland zwei verfeindete Regierungen - eine mit Sitz im Osten, die andere mit Sitz im Westen - um die Macht. Der Konflikt wird durch ausländische Staaten zusätzlich befeuert. Die staatliche Ordnung in dem Land ist weitgehend zerfallen und zahlreiche Konfliktparteien ringen um Einfluss, nachdem Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 gestürzt worden war. (dpa)