Gemeinsam für Grenzoffenheit

In den letzten Jahre wurde immer wieder diskutiert, ob als "islamisch" benannte Phänomene mit den Verfassungen europäischer Länder vereinbar seien. Susanne Kröhnert-Othman und Tagrid Yousef appellieren an beide Seiten, in diesem Diskurs Selbstkritik zu üben.

In den letzten Jahre wurde immer wieder diskutiert, ob als "islamisch" benannte Phänomene mit "westlichen" Menschenrechten und den Verfassungen europäischer Länder vereinbar seien. Susanne Kröhnert-Othman und Tagrid Yousef appellieren an beide Seiten, in diesem Diskurs Selbstkritik zu üben.

Der Kopftuchdebatte folgten die Diskussionen um Ehrenmorde, den Einbürgerungsfragebogen, Zwangsheiraten oder arrangierten Ehen und zu Beginn dieses Jahres die gewaltsamen Konflikte um die Karikaturen des Propheten Mohammad.

Spätestens seit dem Aufruf einer iranischen Zeitschrift zur Gegenprobe der Pressefreiheit im Westen durch das Ausloben eines Wettbewerbs für Holocaustkarikaturen sollte deutlich geworden sein, dass diese Debatten immer wieder die gleiche Dynamik entwickeln. Sie bilden eine Sackgasse des Kulturkampfes, die immer dann zur Denkfalle wird, wenn wir uns auf die Abgrenzungslogiken und die ultimativen Entwertungen der Gegenpositionen einlassen.

Der Vorwurf der Doppelmoral in der Anwendung der eigenen Prinzipien ist die eigentliche Spitze gegen westliche Argumente, und umgekehrt der Vorwurf der Doppelzüngigkeit die Waffe gegen muslimische Dialogbereitschaft. Die Positionen entwerten sich gegenseitig als unauthentisch und unehrlich.

Damit werden symbolische Abgrenzungen zur kulturellen Grabenlinie ausgebaut, die später nur schwer zu überschreiten sind. Es gibt sie, diese Abgrenzungslogik, die Menschen auf beiden Seiten vereinnahmt. Deswegen muss man nicht gleich die "Parallelgesellschaft" bemühen, denn es gibt genug alltagspraktische Notwendigkeiten und ehrlich gemeinte Initiativen, sich immer wieder miteinander zu verständigen.

Wir haben aber den Eindruck, dass es im heraufbeschworenen "Kampf der Kulturen" Akteure gibt, die die Tendenz der Ausbildung von "Parallelgemeinschaften" bewusst verschärfen wollen.

Ähnlichkeiten entdecken und Grenzen ziehen

Die rhetorischen Muster der einzelnen Debatten führen uns vor Augen, dass wir die Härte der Auseinandersetzung ernst nehmen, jedoch die Logik der Entwertung und Abgrenzung meiden sollten. Die bisherigen Argumente waren wenig dazu geeignet. Dazu einige Beispiele, die immer nach dem gleichen Muster funktionieren.

Westliche Individualisierung zum Beispiel ist für viele Menschen eine Gratwanderung geblieben und hat bekanntermaßen ihre Schattenseiten. Längst sind nicht alle emanzipatorischen Versprechen sozialer Gerechtigkeit oder von Geschlechtergleichheit verwirklicht. Haben wir nicht generell ein Problem damit, die vorhandenen Einschränkungen unserer heiß verehrten Wahlfreiheiten und Optionen einzugestehen?

Die Tatsache, dass die Bücher über das harsche Schicksal fremder Frauen auf den Bestsellerlisten stehen, deutet doch auch darauf hin, dass viele - vornehmlich Leserinnen - emotional ergriffen sind und biographische Vergleiche ziehen. Vielleicht werden Ähnlichkeiten dabei ebenso entdeckt wie Grenzen gezogen, und das eigene Leben mit seinen unverwirklichten Träumen steht dann eben am Ende doch ein wenig besser da als das der "fremden Frau".

Kann man nun andererseits erlauben, dass der Vorwurf der Doppelmoral gegenüber dem Westen an diese Lücken anknüpft, einfach die Rhetorik der Individualisierung strategisch wendet und nun - "selbst gewählte" – Einschränkungen von Freiheiten als bessere Alternative rechtfertigt?

Kopftuch nur Kleidungsstück?

Gerade in der Debatte um das Kopftuch der Lehrerinnen zeigen sich ähnliche Muster. Im Gerichtsstreit wurde klar, dass hier die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit der verfassungsmäßig garantierten religiösen Freiheiten von der Initiatorin auf die Probe gestellt werden sollten.

Von Seiten des Gerichts wurde das Kopftuchtragen unter anderem vor dem Hintergrund neuerer wissenschaftlicher Studien als strategisches Mittel zur Verwirklichung eines religiös bestimmten muslimischen Lebensstils verstanden, wobei die Frage der politischen Tendenz offen gelassen wurde.

Verständlich, dass religiöse Musliminnen sich heute darum bemühen, dass man die leidige Debatte um das Kopftuch als "Symbol für irgendetwas" nun endlich ersetzt durch die Sicht des Kopftuchs als Kleidungsstück. Wie aber soll das noch gehen?

Wir sollten eher fragen, wie sich das Kopftuchtragen im Kontext des Streits um seine Essenz und im Kontext seiner strategischen Nutzung beim Erweitern von Handlungsspielräumen nicht nur für religiöse Vielfalt verhält? Vielleicht sollte die Frage nach der Kopftuchfreiheit wirklich eher nach ganz praktischen Gesichtspunkten ihrer Wirkungsweise in einem konkreten Kontext und im Einzelfall entschieden werden.

Dazu müssten dann eben zuerst einmal alle an einer bestimmten Situation beteiligten Parteien an einen Tisch gebracht werden. Wäre das Erlauben des Kopftuchs für Lehrerinnen wirklich ein Zeichen neu gewonnener religiöser Toleranz gegenüber dem Islam?

Wäre es wirklich eine Verletzung der Menschenrechte, der Unterdrückung der Ausübung religiöser Freiheiten, wenn wir das Kopftuch in einem bestimmten Kontext verbieten würden, weil wir damit an dieser Stelle eine Verschärfung der Abgrenzungslogik von Gemeinschaften vermeiden wollen? Wo darf und sollte der Staat intervenieren, um die Grenzen offen zuhalten?

Ehrenmorde weltweit

Die UN-Menschenrechtskommission spricht von 5000 Frauen weltweit, die jährlich den Ehrengesetzen männlicher Ordnungen zum Opfer fallen. Es ist richtig, dass in vielen Fällen auch hier Probleme des modernen Wandels, der Krise von Männlichkeiten oder des Familienverbandes über die Geschlechterehre der Frau ausgetragen werden. Das alles kann nicht mehr allein mit der Kontinuität einer lokalen Tradition erklärt werden.

All zu oft wird das Argument der Ehre von Männern gegen andere Männer – politische Feinde oder private Widersacher – benutzt oder als Mittel zur erneuten Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Frauen verwendet. Diese ist ja nicht nur in vielen Ländern bereits durch weibliche Berufstätigkeit wesentlich erweitert worden, sondern auch in vielen Fällen notwendiges Mittel zur Sicherung des Überlebens von Familien. Dennoch werden die Täter des Ehrenmordes zum Beispiel in Jordanien und Pakistan weiterhin auf freien Fuß gesetzt.

Das Muster, wenngleich gerahmt durch unterschiedliche Kontexte, ist dort und in der Migration das gleiche, wenn man den Ehrenmord als ultimative Reaktion auf die Desintegration männlicher Ordnungen wahrnimmt.

Wie aber können hier in Deutschland lebende muslimische Mädchen den in ihren Herkunftsländern legitimierten Methoden der Aufrechterhaltung männlicher Dominanz entkommen, wenn sich die in der Migration lebenden Männer kaum über die Grenzen des kulturellen Grabenkampfes hinwegbewegen können?

Im Konkurrenzkampf zwischen "westlichen" und "muslimischen" Männlichkeiten scheinen die Grenzen zwischen beiden Gruppen derzeit so verdichtet, dass sich muslimische Männer kaum als Nutznießer oder Teilhaber "westlicher" Gleichheitsvorstellungen begreifen können. Sie werden ja stets durch Generalisierungen auf die Seite der ganz anderen notorischen Machos hinübergeschubst.

Kulturkampf in der Familie

Das Insistieren auf Männerehre liegt ja vielleicht immer dann besonders nah, wenn sonst nirgendwo Anerkennung zu haben ist. Dann gehen einige zum Gegenzug über. Auch hier das gleiche Spiel. Man wirft dem westlichen Gegenspieler vor, die Befreiung der orientalischen Frau nur strategisch vorzuschieben, um Kriege um Öl und Gas zu legitimieren. Dadurch kann die Debatte um die eigenen Vorstellungen über Geschlechtergleichheit eigentlich gleich im Keim erstickt werden.

Die Regel der Abgrenzung gebietet, dass man eine Alternative entwickelt, die als eigene und ganz andere vorgestellt wird. Die muss dann aber auch von den eigenen Frauen für attraktiv gehalten werden. Solche Aushandlungen kann man ja derzeit ganz gut im Iran beobachten, und das Ende ist offen.

Wie aber kann man in Zeiten dieser Logik Männer dafür gewinnen, sich über die Grenzen der kulturellen Männergruppen gemeinsam für Geschlechtergleichheit einzusetzen, wenn sie ja eigentlich ihre Privilegien in Konkurrenz zueinander verteidigen? Wie können Männer dazu bewegt werden, die eigene Familie nicht als Kampfplatz der Kulturen zu verstehen?

Zwangsheirat wird im Koran verneint

Auch am Thema Zwangsheirat zeigen sich die gleichen Muster. Hier gäbe es einiges an Doppelmoral des Westens auszuloten. Die Verteidiger arrangierter Ehen haben ein leichtes Spiel, an der Glaubwürdigkeit des Prinzips der "romantischen Liebe" zu zweifeln, wenn zum Beispiel die Scheidungsrate hierzulande ins Feld geführt wird oder kommerzielle Partneragenturen bei der Suche nach dem idealen Lebenspartner bemüht werden.

Kann man aber deswegen gleich einer Frau oder einem Mann die Verantwortung für die Auswahl des Partners abnehmen? Sind nicht auch alle Zwischentöne der Einschränkung von Wahl schon Zwang? Was davon ist mit dem Islam zu begründen? Schaut man in den Koran, so wird der Zwang im Glauben dort ebenso verneint wie der Zwang zur Ehe.

Warum ist es aber nach wie vor in einigen Kreisen – nicht nur muslimischer - Zuwanderer üblich, die Partnerwahl der Kinder zu arrangieren?

Natürlich können wir versuchen, die gesetzlichen "Schlupflöcher" für Zwangsheiraten zu stopfen. Natürlich sollten auch alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, den Markt für Importpartner auszutrocknen. Auch die islamischen Gemeinden können einen Beitrag leisten, um in ihren Reihen für Aufklärung über die Problematik erzwungener Ehen zu sorgen.

Wir müssen die Selbstkritik auf beiden Seiten ermöglichen, ohne mit westlicher Arroganz den Zeigefinger auf etwas zu richten, was wir selbst nicht endgültig und auf ideale Weise gelöst haben. Nur dann können wir verhindern, dass kulturelle Abgrenzungsbestrebungen im Bereich von Ehe und Familie neue Formen der Einschränkung von Freiheiten durchsetzen.

Gesinnungstest vertieft die Gräben

Gesinnungstests diskreditieren sich selbst sehr schnell. Das kennen wir aus anderen Zusammenhängen. Evaluationsbögen an Schulen oder Universitäten können viele Fragen stellen: "Hast du außerhalb der Schule Kontakt zu Freunden deiner Altersgruppe, die Drogen nehmen? Schlägt dein Vater deine Mutter? Wenn ja, wie oft hast du das verfolgen können? Wie viele Stunden täglich schaust du Fernsehen oder spielst Computerspiele? Wie beurteilen Sie die Fähigkeit des Dozenten, Wissen zu vermitteln?"

Selten werden sie ehrlich beantwortet. Sie werden kaum je ernst genommen, und alle kennen das Spiel bereits oder machen aus Jux ein neues daraus! Ganz sicher werden also auch die "Zusatzfragen für Muslime" dem Innenministerium keine Aufklärung darüber geben, wer einer terroristischen Organisation angehört oder auch nur fundamentalistische Neigungen hegt.

Der Test dient derzeit einzig und allein dazu, den Graben der Doppelmoral weiter auszuloten, die Lücken in der Ernsthaftigkeit der demokratischen Selbstanwendung bloßzustellen und ermöglicht damit Gegenstrategien, die eine echte Auseinandersetzung eher verhindern und die Gräben vertiefen.

Kulturkampf im Wissenschaftsbereich

Im Streit um die Positionen zwischen Kelek und anderen Migrationsforscherinnen und Migrationsforschern zeigt sich nun, dass die Logik des Konflikts auch die wissenschaftliche Community erreicht hat. Gut daran ist, dass dadurch ein neuer Schritt in die Öffentlichkeit getan wurde, der einmal mehr zeigt, dass die Zeit überreif ist, sich gemeinsam mit Frontthemen des Kulturkampfes auseinanderzusetzen.

Das heißt nicht, Kulturalisierungen das Wort zu reden, sondern im Gegenteil die brisanten Themen eben als Schauplatz symbolischer Kämpfe zu begreifen und sie nicht als bloße Folgeerscheinungen verfehlter Integrationspolitik zu erklären. Denn das wäre nur die halbe Wahrheit.

Richtig bleibt, weiterhin zu versuchen, Trennschärfe zwischen Islam und traditionellen und neu erfundenen Orientierungen zu erreichen und die Vielfalt der Optionen auch innerhalb des Islam darzustellen. Wir sollten nicht müde werden, die vielen positiven Entwicklungen muslimischer Identität in der Migration zu beschreiben, dabei immer wieder zwischen Religiosität und Religionszugehörigkeit zu unterscheiden und die Durchlässigkeit der Grenzen vor den Schließungen durch Generalisierungen über "den Islam" zu schützen. Die Migrationsforschung ist diesen Absichten nachgekommen.

Richtig ist aber auch, dass die Phänomene, die von Kelek, Hirsi oder Ates beschrieben werden, in einer weiterreichenden Perspektive weltweiter Machtkonflikte und Grenzverhandlungen zu betrachten sind, in denen neue Konfliktdynamiken Freiräume der Legitimation für unterdrückerische Praxen finden. Es ist sicherlich unfruchtbar für die Neuformulierung einer Forschungsperspektive, wenn sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Grabenkampflogik vereinnahmen lassen und ihre Positionen wechselseitig entwerten.

Dynamik der Abgrenzung erforschen

Gefragt ist ein Dialog, der größtmögliche Bewegungsfreiheit bei der Besetzung der Zwischenräume und von Grenzübertritten behauptet und vor allem neue Wege aus Denkfallen des strategisch angelegten "Kulturkampfes" aufzeigt und forschungspolitisch umsetzt.

Dazu müssen wir die komplexe Dynamik der Abgrenzung besser erforschen. Auch wenn wir die Machtungleichheiten und Undurchlässigkeiten der globalen Ordnung als Ursache von Schließungen erkennen, ist damit noch nicht geklärt, welche Formen der Integration kulturell-religiöser Vielfalt aktuell die besten Chancen zur Verwirklichung von Grenzoffenheit zwischen Gemeinschaften haben.

Kulturalisierungen der sozialen Konflikte finden sich auf beiden Seiten der derzeitigen Auseinandersetzung. Wir müssen dabei von allen Seiten erwarten dürfen, dass sie Auswege aus der Sackgasse vorschlagen und Kurskorrekturen entwickeln. An den Fehlentwicklungen und Verspätungen der Integrationspolitik sind alle Parteien beteiligt.

Wenn wir den Abgrenzungen durch Kulturalisierung das Wasser abgraben und die Ausprägung von grenzdichten Parallelgemeinschaften verhindern wollen, müssen wir nicht nur stets differenzieren und auf ungleiche Chancen von Zuwanderern hinweisen. Wir müssen nicht nur Bildungs- und Arbeitschancen anbieten, sondern auch Anerkennung, Selbstkritik und Grenzoffenheit.

Menschenrechte keine Erfindung des Westens

Zwar kommt nach Bertolt Brecht erst das Fressen und dann die Moral, in heutigen Zeiten des Kampfs der Kulturen geht es aber nicht nur um Arbeit und Brot, sondern auch um die Beseitigung der Doppelmoral und um Teilhabe.

Ganz und gar schädlich ist hierfür die derzeit sehr übliche einseitige Vereinnahmung der Menschenrechte durch den Westen. Das ist nicht nur eine Missachtung all derjenigen Menschen, die in der Geschichte der islamischen Welt bereits vor der Aufklärung im Westen für das Ideal der Denkfreiheit ihr Leben riskiert haben. Es ist auch sehr selbstvergessen.

Wendet man den Blick nämlich zurück auf die französische Revolution, dann wird klar, dass die Doppelmoral der uneingelösten Anwendung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit dort nachweislich vorhanden war. So ist es doch eigentlich den Anderen, wie den Sklaven von Haiti oder Frauen wie Olympe de Gouges, zu verdanken, dass die Menschenrechte ihre heutige Bedeutung erhielten.

Wenn wir den Dialog grenzoffen führen, werden wir den derzeitigen Debatten eines Tages ein neues Verständnis "kultureller" Toleranz zu verdanken haben.

Susanne Kröhnert-Othman, Tagrid Yousef

© Susanne Kröhnert-Othman, Tagrid Yousef, 2006

Dr. Susanne Kröhnert-Othman ist Ethnologin und Soziologin an der Universität Bielefeld; Dr. Tagrid Yousef ist Neurobiologin und Lehrerin an Berufskollegs in Düsseldorf und Duisburg.

Qantara.de

Musliminnen in Deutschland
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Zwangsehe und Ehrenmorde
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Interview Yasemin Karakasoglu
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