Womöglich älteste Koranausgabe entdeckt

Britische Wissenschaftler haben die möglicherweise älteste Koranausgabe der Welt identifiziert. Eine Radiokarbon-Untersuchung datiert die Pergamentblätter aus dem Bibliotheksbestand der Universität Birmingham nach deren Mitteilung von Mittwoch auf die Jahre zwischen 568 und 645. Damit wäre die Handschrift nach Einschätzung der Wissenschaftler weniger als zwei Jahrzehnte nach dem Tod des Propheten Mohammed (570-632) entstanden.

Das Fragment besteht aus zwei Seiten und enthält die Suren 18 bis 20 in kalligrafischer Hijazi-Schrift. Nach Universitätsangaben waren die Blätter bislang irrtümlich mit einer anderen Koranausgabe zusammengebunden, die aus dem späten 7. Jahrhundert stammt. Die Trennung der beiden Manuskripte bedeute einen "verblüffenden Fund" innerhalb der Bibliothek, so die Leiterin der Sondersammlungen, Susan Worrall.

Die Koranfragmente sind Teil der Mingana-Sammlung für Handschriften des Nahen Ostens an der Universität Birmingham. Nach Aussage der Forscherin Alba Fedeli, die die Blätter untersuchte, gehören die Fragmente zu einer Handschrift, die in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrt wird. (kna)

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