Zentralrat der Muslime für enge Kooperation bei Flüchtlingsaufnahme

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat Kommunen und Moscheegemeinden zu einer engen Zusammenarbeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen aufgefordert. Dies sei der beste Weg für die Integration von Asylsuchenden, sagte Mazyek am Mittwoch im RBB-Inforadio. Mazyek räumte ein, dass Extremisten versuchten, die Situation für ihre Interessen zu nutzen. "Wir müssen ganz deutlich machen, dass religiöse Konflikte hier nicht ausgetragen werden dürfen (...) und jener, der das tut, hat sein Recht auf Hilfe verwirkt."

Mazyek erinnerte zugleich daran, dass die meisten Menschen vor Krieg und Verfolgung geflohen seien und gar kein Interesse an neuer Gewalt hätten. "Ich glaube, das Beste ist, wenn die Kommunen mit den Moscheegemeinden (...) sich als Gastgeber, als deutsche Muslime, deutsche Christen, was auch immer, fühlen und entsprechend auftreten", sagte Mazyek. "Ich glaube, über diesen Weg können wir am meisten Vertrauen gewinnen, und dann haben diese Menschenfänger kaum eine Chance."

Der Bundesverfassungsschutz hatte sich am Dienstag besorgt über das Radikalisierungspotenzial unter Flüchtlingen gezeigt. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen sagte, er verfolge "mit großer Sorge" die Versuche von Islamisten, Asylbewerber in Deutschland für ihre radikale Weltanschauung zu rekrutieren. Seine Behörde sehe hier ein "erhebliches Radikalisierungspotenzial". (AFP)