Große Moschee in Paris ruft zu «Nein gegen den Terror» auf

Die große Moschee von Paris hat die französischen Muslime zu einem «Nein gegen den Terror» aufgerufen. Damit könne man sein Engagement für die Werte der Republik deutlich machen, erklärte der Rektor der Großen Moschee, Dalil Boubakeur, laut einem Bericht des TV-Senders rfi (Dienstag).

Diese «Menschen, die sich selbst Muslime nennen», sollten Barbaren genannt werden, so Boubakeur, der auch Präsident des französischen Islamrats (CFCM) ist. «Wir, die Muslime von Frankreich, können nur bestehen, wenn wir mit der nationalen Gemeinschaft dem Unglück gegenüberstehen, das uns heimgesucht und das uns wahllos attackiert hat.»

Zu Wochenbeginn hatte Boubakeur zu Gebeten für die Opfer aufgerufen. Das sei «die beste Antwort auf jene, die das Gift der Zwietracht und Misstrauen innerhalb der nationalen Gemeinschaft vermitteln wollen».

Bereits nach der islamistischen Anschlagsserie vom vergangenen Januar hatten die Verantwortlichen der Großen Moschee von Paris ein Berufsverbot für muslimische Prediger gefordert, deren «Reden sich gegen die Werte der Republik richten.» Zugleich hatten sie die französischen Behörden aufgefordert, mehr muslimische Seelsorger in Gefängnissen einzusetzen, um so die «beunruhigend wachsende Radikalisierung bestimmter Häftlinge» einzudämmen. Derzeit gibt es nach Angaben des Pariser Justizministeriums in den französischen Haftanstalten rund 180 muslimische Seelsorger.

Der Rektor der Großen Moschee von Paris und Präsident des Zentralrats der Muslime in Frankreich, Dalil Boubakeur, hatte im Januar die muslimischen Vorbeter aufgefordert, in das traditionelle Freitagsgebet einen Friedensappell und eine Segnung Frankreichs aufzunehmen. Sein Appell werde von den übrigen muslimischen Vereinigungen in Frankreich geteilt, betonte Boubakeur.

In Frankreich leben zwischen 3,5 und fünf Millionen Muslime, die von mehreren Organisationen vertreten werden, darunter von der Großen Moschee von Paris. Viele Imame in den schätzungsweise 2.300 bis 3.000 Moscheen und Gebetsräumen des Landes gehören aber keiner dieser Vereinigungen an. (AFP/KNA)