Syrische Armee durchbricht Belagerungsring bei Damaskus

Seit November hatten Rebellen eine strategisch wichtige Militärbasis belagert. In der Stadt Idlib wurden derweil zahlreiche Menschen bei einer Explosion getötet.

Bei den Kämpfen gegen die Aufständischen in Harasta östlich der Hauptstadt Damaskus seien die Einheiten der syrischen Armee von russischen Kampfflugzeugen unterstützt worden, berichteten ein staatlicher Fernsehsender und die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dabei seien mindestens 200 eingeschlossene Soldaten befreit worden.

Die syrische Armee hat die Kaserne immer wieder für Angriffe auf ein Gebiet östlich von Damaskus genutzt, in dem mehr als 300.000 Menschen eingeschlossen sind. Im November rückten die Aufständischen auf den Komplex vor. Vor einer Woche gelangen ihnen schließlich weitere Geländegewinne. Bei den Rebellen handelt es sich vor allem um Mitglieder der islamistischen Gruppe Ahrar al-Scham.

In der von Rebellen beherrschten Stadt Idlib kam es unterdessen zu einer Explosion, bei der der Beobachtungsstelle zufolge mindestens 34 Menschen ums Leben kamen. Unter den Opfern sind elf Kinder. Ziel sei das Hauptquartier einer kleineren Rebellengruppe gewesen. Demnach könnte es sich um eine Autobombe oder um einen Drohnenangriff gehandelt haben. Bei den meisten Toten handele es sich um Rebellen. Daneben seien auch sieben Zivilisten ums Leben gekommen.

Derweil hat Jordanien auf Betreiben der Vereinten Nationen zugesagt, eine Hilfslieferung an zehntausende Flüchtlinge in einem Wüstengebiet an der syrisch-jordanischen Grenze zuzulassen. Die Zusage gelte aber nur für eine einzige Lieferung von jordanischem Gebiet aus, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Amman, Mohammed al-Kajed. Zur Art der Hilfslieferung und zum Termin äußerte er sich nicht.

Die Vereinten Nationen hatten Jordanien um das Zugeständnis gebeten, weil auf syrischem Gebiet in der Nähe des Grenzübergangs Rukban zwischen 45.000 und 50.000 Syrer unter prekären Bedingungen festsitzen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich laut UN vorwiegend um Frauen und Kinder. Ihre Versorgungslage hatte sich deutlich verschlechtert, nachdem die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Juni 2016 einen Anschlag auf die jordanische Armee verübt und sieben Soldaten getötet hatte.

Jordanien hatte daraufhin seine Grenze zu Syrien geschlossen und das Grenzgebiet zur "militärischen Zone" erklärt. Zunächst untersagte das Land alle Hilfslieferungen an das behelfsmäßige Flüchtlingslager, vergangenen Oktober hieß es dann aus Amman, Hilfslieferungen könnten aus Syrien zu den Flüchtlingen gebracht werden. (Reuters/AFP)