Präsidenten- und Parlamentswahl in der Türkei: Fast jeder zweite Türke in Deutschland hat gewählt

An der türkischen Präsidenten- und Parlamentswahl hat in Deutschland fast jeder zweite wahlberechtigte Türke teilgenommen. Nach Angaben der Wahlkommission vom Mittwoch lag die Beteiligung bei 49,7 Prozent. Damit lag die Quote höher als beim türkischen Verfassungsreferendum im vergangenen Jahr. Damals hatten 48,8 Prozent der hier registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben. Die für die laufende Wahl in Deutschland eingerichteten Wahllokale hatten am Dienstagabend geschlossen. In der Türkei wird an diesem Sonntag gewählt.

Die Wahlbeteiligung unter den Türken in Deutschland dürfte noch leicht ansteigen, da Auslandstürken noch bis zum Wahltag am Sonntag an den Grenzübergängen und Flughäfen der Türkei abstimmen können. In Deutschland konnte zwischen dem 7. und 19. Juni gewählt werden.

Exakt 717.992 der 1.443.585 in Deutschland registrierten Wähler gaben in diesem Zeitraum ihre Stimme ab. 660.183 wählten in den Wahllokalen, die die 13 türkischen Konsulate in Deutschland eingerichtet hatten. 57.809 stimmten an Grenzübergängen und Flughäfen ab.

Im Einzugsbereich des Konsulats in Essen lag die Wahlbeteiligung am höchsten: 67,4 Prozent der dort registrierten Wähler machten von ihrem Stimmrecht gebrauch. An zweiter Stelle lag Köln (56,3), gefolgt von Düsseldorf (55,7), Stuttgart (55,3), Hamburg (51,8), Mainz (50,4), München (48,5), Frankfurt (47,5), Nürnberg (44,9), Hannover (44,8), Karlsruhe (44,6), Berlin (44,2) und Münster (29,1).

Insgesamt konnte in 60 Ländern außerhalb der Türkei abgestimmt werden. Weltweit lag die Wahlbeteiligung bis zum Ende der Wahl im Ausland am Dienstag bei 48,8 Prozent, leicht über der beim Referendum (47,9 Prozent). Bei einem knappen Ergebnis könnten die Stimmen der gut drei Millionen Auslandstürken entscheidend sein. Ausgezählt werden die Stimmzettel in der Türkei, die Ergebnisse werden erst zusammen mit denen in der Türkei bekanntgegeben. (dpa)