Anschlag von Christchurch: Warum hat der Attentäter von Christchurch Geld nach Österreich gespendet?

Gibt es eine Verbindung zwischen dem Attentäter von Christchurch und den rechtgerichteten "Identitären" in Österreich? Eine Spende legt nahe, dass der Todesschütze sich zumindest zu dieser Gruppe hingezogen fühlte.

Im Zusammenhang mit dem Attentat von Christchurch in Neuseeland ist in Österreich die Wohnung des Sprechers der rechten "Identitären Bewegung", Martin Sellner, durchsucht worden. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien. Die Staatsanwaltschaft gab aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine Details bekannt.

Nach Angaben Sellners war der Grund für die Hausdurchsuchung eine mögliche Spende des Tatverdächtigen von Christchurch an die Bewegung. Die Ermittlungen liefen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, so Sellner in einem selbst gedrehten Video.

Ein Motiv für die Spende ist möglicherweise eine ähnliche politische Einstellung von Attentäter und "Identitären". Die "identitäre Bewegung" wendet sich unter anderem gegen "unkontrollierte Massenzuwanderung". Der mutmaßliche Todesschütze von Christchurch ist ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien, der gezielt auf Muslime geschossen hat, die sich in zwei Moscheen in Christchurch zum Gebet versammelt hatten. Dabei hat er 50 von ihnen getötet und etliche Menschen verletzt.

Martin Sellner erklärte allerdings, er habe mit dem Tatverdächtigen und dem Massaker in Neuseeland nichts zu tun. Vielmehr habe der Australier mit seiner "unverhältnismäßig hohen Spende" der Bewegung schaden wollen. "Er wollte mich damit in die Sache hineinziehen", so Sellner in dem Video. Den Spendenbetrag werde er einer karitativen Einrichtung spenden, so Sellner.

Nach Medienberichten war der mutmaßliche Attentäter von Christchurch im November 2018 durch Österreich gereist, möglicherweise auf den Spuren berühmter Schlachten. Auf einer seiner Waffen war der Name des Kommandanten Ernst Rüdiger von Starhemberg zu lesen, der die Stadt Wien während der zweiten Türkenbelagerung 1683 erfolgreich verteidigt hatte. Der Tatverdächtige sitzt in  Untersuchungshaft, ihm droht wegen vielfachen Mordes lebenslange Haft. (dpa/AFP)