Malaysia: Trotz Bombendrohung Religionsfreiheit für muslimische Minderheit

Malaysias Regierung hat islamischen Minderheitsreligionen wie den Schiiten Religionsfreiheit zugesichert. Dieses Recht hätten Religionsgemeinschaften, solange sie "nicht versuchen, ihre Lehren unter den malaysischen Muslimen zu verbreiten, sagte Ministerpräsident Mohammed Mahathir (Donnerstag) malaysischen Medien. Malaysia ist ein mehrheitlich sunnitisch-islamisches Land.

Mahathir reagierte damit auf eine Bombendrohung gegen ein islamwissenschaftliches Symposium. Ein für kommenden Samstag in Kuala Lumpur geplantes Seminar zur sogenannten Botschaft von Amman wurde nach der auf Facebook veröffentlichten Bombendrohung abgesagt. In der von Jordaniens König Abdullah II. 2004 unterzeichneten "Botschaft von Amman" werden alle acht islamischen Glaubensrichtungen, darunter die Sunniten und Schiiten, als gleichberechtigt anerkannt.

In vielen mehrheitlich sunnitischen Ländern wie Indonesien oder Pakistan werden muslimische Minderheiten wie Schiiten und Ahmadis diskriminiert, unterdrückt oder verfolgt. Der Religionskonflikt zwischen Schiiten und Sunniten wurde in der Geschichte auch immer wieder kriegerisch ausgetragen; aktuell im Jemen durch eine vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführte und von westlichen Staaten wie den USA unterstützte Militärallianz gegen mutmaßlich mit dem Iran verbündete schiitische Huthi-Rebellen. (KNA)