Corona-Krise: Ägypten schließt Kirchen, Moscheen und Museen

In Ägypten sollen vorerst Kirchen geschlossen bleiben und Freitagsgebete in Moscheen ausgesetzt werden. Ägyptischen Medien zufolge entschied das zuständige Ministerium am Samstag, gemeinschaftliche Gebete in allen Moscheen und Kirchen für zunächst zwei Wochen auszusetzen. Anstelle des traditionellen Gebetsrufs sollen Muezzine die Muslime zum Gebet zuhause aufrufen. Auch der Großimam der renommierten Kairoer Al-Azhar-Moschee Ahmad Mohammed Al-Tayyeb setzte die Gebetszeiten dort aus.

Die koptisch-orthodoxe Kirche befolgt die Anordnung. Ferner sollen für Beerdigungen vorgesehene Räume geschlossen und Beerdigungen auf den Familienkreis begrenzt werden. In jedem Bistum soll eine Kirche für Trauerfeiern ausgewählt werden. Auch Besuche in Klöstern werden verboten.

Das Antikenministerium kündigte laut Berichten die Schließung aller Museen und archäologischen Stätten vom 23. bis 31. März an. In Ägypten sind bislang acht Menschen an dem Coronavirus gestorben; 285 Infektionen wurden bestätigt.

Unterdessen ist in Berlin-Schönefeld ist eine Maschine mit rund 200 Touristen aus dem Coronavirus-Risikogebiet Ägypten gelandet. Die Urlauber kamen gegen 18.20 Uhr mit knapp einstündiger Verspätung am Flughafen in Brandenburg an, wie die Flughafengesellschaft auf Anfrage bestätigt. Der Landkreis Dahme-Spreewald, die Flughafengesellschaft und Hilfsorganisationen hatten die Ankunft seit dem Vormittag vorbereitet, hieß es zuvor in einer Mitteilung der Interministeriellen Koordinierungsstab Corona Brandenburg.

Es handelte sich nicht um ein Flugzeug im Rahmen der konzentrierten Rückholaktion für gestrandete deutsche Touristen der Bundesregierung. Alle Passagiere müssten zunächst in Quarantäne, da Ägypten laut dem Robert Koch-Institut (RKI) zu den Coronavirus-Risikogebieten gehört. Jeder Kontakt zu anderen Flugreisenden sollte verhindert werden, hieß es. Angehörige durften die Rückkehrer nicht direkt in Empfang nehmen.

Die Maschine wurde auf einer Sonderposition abgestellt. Alle Passagiere sollten anschließend zu einer Screening-Stelle geleitet und auf Symptome untersucht werden. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wird über weitere Maßnahmen entschieden. Passagiere ohne Symptome werden direkt von Hilfsorganisationen zu ihren Wohnorten gebracht und dort für 14 Tage häuslich isoliert. Passagiere mit Symptomen sollten stationär oder ambulant versorgt werden. (KNA/dpa)