Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus: Katholische Kirche lobt 1. FC Köln in Trikot-Debatte

Lob für den 1. FC Köln aus der katholischen Kirche: Stadtdechant Robert Kleine begrüßt die Reaktion des Vereins auf den Austritt eines Mitglieds, das sich an einem Moschee-Symbol auf dem Vereinstrikot stört. Der FC habe ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus gesetzt, sagte der Geistliche am Mittwoch dem kirchlichen Internetportal domradio.de.

Das Trikot zeigt die Skyline Kölns mit Dom und Rhein sowie der Moschee. Weil er sich nicht mit Muslimen und Moscheen identifizieren könne, erkläre er hiermit seinen "Austritt aus der Glaubensgemeinschaft 1. FC Köln", heißt es in der vom Verein veröffentlichten Kündigung.

Den Austritt quittierte der FC auf Twitter mit den Worten: "Diese Kündigung bestätigen wir gern." Weiter heißt es: "Hadi tschüss". Das türkische Wort "Hadi" bedeutet: "Auf geht's". Zugleich verweist der FC auf seine Charta, die "Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt - immer und überall" einfordert.

 

#effzeh-Charta nicht gelesen?



Diese Kündigung bestätigen wir gern. Und danke für die Idee mit dem Trikot.



Hadi tschüss. pic.twitter.com/KT2kMbOsFr

— 1. FC Köln (@fckoeln) August 11, 2020

 

"Natürlich kann und muss ein solcher weltanschaulich neutraler Verein alle Menschen als Mitglieder haben können - natürlich ausgenommen derer, die explizit rassistisch sind oder diskriminierend", so Kleine. "Wenn wir Fans haben, die so ein enges Bild haben, dann müssen wir sie auch ziehen lassen."

Weiter wird in dem Kündigungsschreiben die Vermutung geäußert, dass demnächst die FC-Trikots rosa seien, um "die Weltoffenheit perfekt" zu machen. Dazu heißt es von Vereinsseite: "Danke für die Idee mit dem Trikot." Für Kleine zeigt sich hier, dass in einer Stadt wie Köln Menschen mit unterschiedlichem Glauben und verschiedenen Lebensentwürfen und Orientierungen leben. Die müssten alle ihren Platz in einem solchen weltanschaulich neutralen Verein haben.

Neben Kirchen und der Moschee hätte man auch noch die Synagoge abbilden können, betonte der Stadtdechant.

Das muslimische Gotteshaus steht nach seinen Worten für den Islam und nicht nur für den deutsch-türkischen Verband Ditib, der die Kölner Moschee betreibt. Im Netz und seitens der AfD hatte es Einwände gegeben, wonach die Ditib etwa homophobe Positionen vertrete und damit auch der Vereinscharta widerspreche.

Die Kritik wies der FC zurück. Die Moschee als Teil der Kölner Skyline stehe symbolisch für die große türkische Community in Köln, schreibt der Bundesligist. "Das gilt unabhängig davon, wie man politisch zum Betreiber der Moschee steht." (KNA)